Fanfic: Du bist mein - Teil 5 (B+V)

Einen Sohn, der am liebsten einen Riesenbogen um alles macht, das auch nur ein bisschen nach Anstrengung aussieht. Soll ich mich mit diesem jungen Körper in einen Schaukelstuhl setzen und Socken stricken, während Goku die Chance nutzt, einen neuen Level zu erreichen, wo ich immer an derselben Grenze scheitere?“ Er holte tief Luft. Es war lange her, seit er soviel geredet hatte. Aber jetzt musste sie verstehen und ...<br />
Seine temperamentvolle Frau zwang sich, die Augen zu schließen und langsam bis zehn zu zählen. Nein, sie würde nicht toben, ihm weder die Gurgel zudrücken noch die Augen auskratzen. Das hatte sie hinter sich. Als sie die Augen wieder öffnete waren sie kalt wie Gletscherseen. Ohne ein Wort drehte sie sich um und stapfte in die Werkstatt. Nach ein bisschen Überlegen und Suchen war die Kapsel von Bulmas Hope gefunden. Wortlos legte Bulma die sie in Vegetas Hand. <br />
Der Saiyajin war froh, dass sie ihn nicht mit Tränen oder Zornesausbrüchen nervte und lief mit der Kapsel hinters Haus, um das Schiff zu checken. Damit verbrachte er die nächsten Stunden. Wie es schien war es in bester Verfassung und bis auf Proviant und Wasser startbereit. Selbst Ersatzenergiezellen gab es genug. <br />
Bulma stand wartend vor dem Schiff, als er aus der Luke trat. Sie hatte die Zeit genutzt und in der Stadt einen Berg Proviant eingekauft. Schweigend sah half sie ihm, die Nahrungsmittel in der geräumigen Bordküche und dem angrenzenden Kühlraum zu verstauen. Die Wassertanks schloss sie an die Hochdruckleitung an, welche schon ihr Vater für diesen Zweck angelegt hatte und innerhalb von zwei Stunden waren alle fünf Tanks randvoll. Zudem drückte sie Vegeta noch einen Gürtel voll mit Kapseln in die Hand und eine Liste, was worin enthalten war. Der Saiyajin staunte nicht schlecht. Von einem opulenten Erste-Hilfe Set über eine Notraumkapsel, Notproviant und zusätzliches Wasser, bis zu einem Raumanzug und einer komplette Campingausrüstung reichte der Inhalt der Kapseln. Allein mit dem Gürtel hätte er in den Weltraum starten können, immerhin war sogar eine Notraumkapsel für zwei Personen dabei.<br />
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„Es hätte eine für eine Person auch gereicht“, sagte er nach dem Studium der Liste zu ihr. „Ich kann dich bei dieser Reise nicht brauchen. Das Schiff habe ich damals auf der Suche nach den Antiss auch allein auf Kurs halten können.“ Mit zwei Griffen schnallte er den Gürtel um und schritt ins Haus, um seine persönliche Habe zu packen und die Datenkristalle zu sichten.<br />
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Bulma blieb auf der verschneiten Wiese vor dem Raumschiff stehen und sah ihm nach. Er hatte ihr nicht einmal gesagt, wie lange er fort bleiben würde. Sie langte in die Tasche ihres Anoraks und unter ihren Fingerspitzen knisterte das teure Papier. Nach dem Einkauf hatte sie sich hingesetzt und ihm einen Brief geschrieben, einen Brief, in den sie all ihre Liebe gepackt hatte und all ihre Hoffnung, dass er rasch gesund wiederkehren würde. Es war genau die Art von Brief, die ein junges Mädchen an ihre erste große Liebe schreiben würde. Langsam holte sie den sorgsam verschlossenen Umschlag heraus. Vielleicht würde er ihn lesen, wenn sie ihn auf die Steuerkonsole legte. Nein, viel eher würde er ihn wegwischen wie ein Ärgernis. Ja, ein Ärgernis. Mehr wären ihre so sorgfältig formulierten Worte für ihn nicht. Sie hatte sich vorgenommen zu schweigen, bis er fort war. Ihre Hände fassten das Kuvert an der oberen Kante, zerrten kurz und heftig und ... ein paar Augenblicke später trug ein Windstoß die kleinen Schnipsel davon. Bulma sah den Briefmarkengroßen Fetzen nach, wie sie im Wind tanzten. Irgendwie erinnerten sie an die Blätter von Kirschblütenblätter, klein, weiß und Botschafter der Vergänglichkeit.<br />
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Während sie fröstelnd auf der Stelle stapfte, damit ihre Zehen nicht einfroren, vergrub sie beide Hände in dem flauschigen Muff, den sie um den Hals gehängt trug. Früher hätten Eiszeit und Vulkanausbruch gleichzeitig in ihrem Herzen geherrscht, kalte Wut und brodelnder Zorn, doch obwohl ihr Körper wieder jung war, blieb ihr Geist doch der einer erfahrenen Frau. Sie konnte nicht ewig wie ein junges Mädchen hoffen, sich einreden, dass sie den harten Prinzen formen konnte, wenn sie ihm nur zeigte, wie schön die Liebe war. Es lag keine Bitterkeit in ihrem Blick, auch kein Schmerz. Vegeta war eben er selbst. Er würde sich nie ändern, nicht für sie, nicht für die Kinder.<br />
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Dennoch, er hätte ein bisschen Taktgefühl zeigen können und ihnen beiden noch etwas Zeit geben sollen, damit sie ein paar neue, schöne Erinnerungen hatte, von denen sie zehren konnte, während er durch das All düste.<br />
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Dafür allein würde sie ihn anschweigen. Wenn sie es lange genug durchhielt, würde er vielleicht merken, dass sie gewaltig sauer war und sich vielleicht noch eine nette Abschiedsgeste überlegen. Ein schiefes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Nun ja, allzu hoch standen die Chancen dafür nicht.<br />
Wie recht sie mit dieser pessimistischen Einschätzung hatte, zeigte sich, als Vegeta ein paar Minuten später seine spärlichen, persönlichen Sachen an ihr vorbei in das Raumschiff trug. Er schien sie nicht einmal zu bemerken. Sein abwesender Blick zeigte ihr, dass er in Gedanken dieses Sonnensystem bereits hinter sich gelassen hatte. <br />
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Sie zog die Hände aus dem Muff und bückte sich. Ein Schneeball war rasch geformt und sie wog ihn in der Hand. Kalt und nass, genauso wie sich ihre Zehen anfühlten. Wie kam sie überhaupt dazu, hier diesem Dickkopf auf Wiedersehen sagen zu wollen? <br />
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„Gute Reise und komm heil wieder!“, die Worte waren nur ein Hauch und natürlich hörte er sie nicht. Bulma atmete tief durch und ließ den Schneeball fallen. Dann drehte sie sich um und marschierte zum Haus zurück. Sie brauchte jetzt ein heißes Bad, oder sie würde sich eine Erkältung holen. <br />
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Als sie kurz darauf das Badwasser einließ, hörte sie den Antrieb von Bulmas Hope aufheulen. Die Hände auf den Rand der Wanne gelegt, starrte sie blicklos in den Wasserdampf. <br />
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„Bist du zufrieden?“, fragte sie sich selbst halblaut. „Bist du zufrieden, du dummes Ding? Du hast ihn gehen lassen, schon wieder...“ Feuchtigkeit sammelte sich in kleinen funkelnden Tropfen an den Spitzen ihrer Wimpern und die Hitze trieb ihr den Schweiß aus den Poren. Doch ihre Augen blieben trocken. Zu oft hatte sie sich gehen lassen in der Vergangenheit. <br />
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Trotz aller Vernunft und ihrer neu gewonnen Stärke, fror sie ein wenig, als sie sich in die Wanne gleiten ließ, die Beine anzog und ihre Arme um die Knie schlang. Das leichte Frösteln ließ rasch nach und ihre Lebensgeister regten sich wieder. <br />
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Er würde wiederkommen, sobald seine Jagd da draußen zu Ende war. Schön und gut, aber sie hoffte für ihn, dass das Schiff dann auch nicht den kleinsten Kratzer hatte... Sonst Gnade ihm Dende!<br />
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Eine gute Stunde später saß sie gemütlich in eine Decke gewickelt auf der Couch im Wohnzimmer, schlürfte heiße Schokolade und stellte eine Einkaufsliste zusammen, die fast das Jahresbudget einer kleineren Firma gesprengt hätte. Natürlich konnte kein neues Auto und kein Designerkleid Vegeta zurückbringen, aber so ein Bummel wäre doch ein bisschen Balsam auf ihrer gekränkten Seele. Sie hatte Wichtigeres zu tun, als sich zu verkriechen. Zunächst einmal musste sie ihre Firma wieder auf Kurs bringen, dann würde sie mit Bra und Trunks erst einmal Chichi besuchen, dann C18 und dann ihre Eltern.<br />
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Halt einmal... Sie hob den Kopf. Das war es. Sie konnte wieder an die Uni gehen und noch ein Semester machen. Dieses Mal würde sie sich dort gleich ein Grundstück mieten, Trunks und Bra mitnehmen und, sie konnte sich ein kleines, boshaftes Lächeln nicht verkneifen, das Haus natürlich auch. Wenn sie im Krischbaum eine Kamera installierte und vielleicht da noch und dort noch... hätte sie über Satellit vielleicht die Möglichkeit, Vegetas dummes Gesicht zu sehen, wenn er auf dem leeren Grundstück landete... das würde diesem Dummkopf recht geschehen. Natürlich würde er sie finden, Trunks Aura würde ihn wie ein Leuchtfeuer führen, aber immerhin hätte sie ihren Standpunkt klar gemacht. Wenn er ohne sie irgendwo auf Reisen ging, würde sie nicht die Strohwitwe spielen und sich wegen ihm die Augen ausheulen.<br />
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In diesem Augenblick klingelte ihr Handy. Bulma fischte es aus der Hosentasche und warf einen Blick auf das Display. Es war Bra. „Hallo, Mama!“ Das Mädchen klang aufgeregt. “Du kannst dir nicht vorstellen, was bei uns los ist. Oma und Opa sind total ausgeflippt, als sie gemerkt haben, dass sie mit einem Schlag wieder jung sind. Opa hat gleich alle Hebel in Bewegung gesetzt und jetzt bauen sie ihm eine neue Werkstatt, die ist doppelt so groß wie das Haus. Oma hat Karten für das nächste Konzert der Crying Potatoes besorgt und wir ziehen gleich mal los, einen Einkaufsbummel zu machen.“<br />
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Bulma schluckte. Das klang ja ganz danach, als ob...“Heißt das, du bleibst bei deinen Großeltern?“<br />
„Mama...“, Bra klang ganz wie ein kleines Mädchen, das den Tränen nahe ist, „Mama, nur noch ein paar Wochen, und Pan kommt auch jeden Tag vorbei, wir machen prima Fortschritte, sagt sie. In der Schule ist sie inzwischen die drittbeste bei den meisten Prüfungen. Videl hat sich extra bei mir bedankt, hier habe ich neue Freunde und so mitten unter dem Schuljahr, will ich nicht schon wieder wechseln, versteh mich doch...!“<br />
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Wenn Vegeta noch da gewesen wäre, dann hätte Bulma das locker weg gesteckt. Immerhin hatte sie einige Zeit mit ihrer Tochter verbracht ehe sie als Lumia hier aufgetaucht war. Auch Bra brauchte ihren Freiraum und die Schulnoten waren in dem letzten halben Jahr, wie Bulma sich selbst