der liegt ja mitten in den Bergen und ganz in der Nähe ist ein See. Ich packe meine Badesachen am besten auch gleich mit ein. Wie ist das mit dir Conan, hast du überhaupt eine Badehose?"<br />
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"Moment mal", ihr Vater hob abwehrend die Hände. "Wer sagt, dass ich euch überhaupt mitnehme?"<br />
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"Die Person, die uns die Reise bezahlt natürlich", konterte Conan. "Es heißt ja, mit Begleitung, oder etwa nicht. Offenbar möchte dein Klient, dich unauffällig treffen und wir sind deine beste Tarnung." "Das hätte ich nicht besser sagen können", stimmte ihm Ran zu. "Wie ist das jetzt mit deiner Badehose, Conan?"<br />
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"Hab ich nicht", musste dieser zugeben.<br />
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"Dann gehen wir jetzt gleich eine kaufen. Ich rufe Sonoko an, sie kennt immer die besten Sonderangebote."<br />
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"Und wer soll das bezahlen?", brummte ihr Vater. "Das Geld hier wird jedenfalls nicht angerührt, bis ich den Fall gelöst habe, was für einer das auch immer ist."<br />
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*Oho, welch ungewohnte Skrupel*, dachte Conan und sagte: "Ist von dem Geld, das meine Mutter da gelassen hat, noch etwas übrig?"<br />
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"Dass ich nicht gleich daran gedacht habe!", Ran klatschte in die Hände. "Es würde auch für eine Klimaanlage noch locker reichen."<br />
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"Ich hätte nichts dagegen", stimmte Conan zu. Beide sahen sie Herrn Mori an, doch der winkte ab. "Wir wissen nicht, wie lange wir ihn noch füttern und neu einkleiden müssen, ehe seine Eltern einen weiteren Scheck schicken."<br />
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Da Conan schon eine Weile nichts mehr von ihnen gehört hatte, konnte er Herr Mori nicht widersprechen.<br />
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"Was ist eigentlich mit den Nudeln, Ran?", fragte er mit einem Seitenblick in die Küche. "Du meine Güte!" Ran sauste zu ihren Töpfen, während Conan sich den Brief schnappte, ehe dieser zu Boden flatterte. Tatsächlich, kein einziges, Hand geschriebenes Zeichen. Hier war jemand mit größter Sorgfalt vorgegangen.<br />
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*Ich wette, dass es keinen einzigen Fingerabdruck des Schreibers gibt. Warum aber hat er sich solche Mühe gemacht? Eine fremde Handschrift hätte Rans Vater so und so nicht erkannt. Bleibt also nur...* Weiter kam er mit seinen Überlegungen nicht.<br />
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"Nun gib schon her", Detektiv Mori nahm ihm den Brief aus der Hand. "Andrer Leute Post zu lesen, sind sehr schlechte Manieren. Geh und fang an, den Tisch zu decken."<br />
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"Dürfen wir nun mit, Onkel Kogoro?", fragte Conan mit treuherzigem Blick.<br />
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"Meinetwegen, aber dass ihr mir die Besprechung mit dem Klienten nicht stört, verstaden?"<br />
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"Ehrenwort!", kam es aus der Küche und auch Conan nickte eifrigst.<br />
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.....<br />
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Das war jetzt drei Tage her und nun waren sie endlich der Hitze der Stadt entronnen.<br />
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Conan sah aus dem Fenster des Zimmers, das er sich mit Ran teilte (Herr Mori wollte lieber allein ein Zimmer für sich, also gab es nur die eine Lösung).<br />
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"Schau Ran, da drüben ist der See!"<br />
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Ran trat zu ihm und atmete tief die frische Luft ein. "Herrlich wie kühl es hier ist. Was meinst du, ob man in dem See baden kann?"<br />
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"Am besten fragen wir an der Rezeption", schlug Conan vor.<br />
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"Richtig, aber zuerst müssen wir noch auspacken." Ran hievte ihren Koffer auf ihr Bett und öffnete ihn. Conan tat das gleiche mit seiner Tasche. Es war ihm immer noch peinlich, wenn Ran seine Unterwäsche sortierte oder einräumte.<br />
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Während die beiden mit dem Auspacken beschäftigt waren, wurde im Flur gegenüber die Türe aufgerissen und eine junge Frau stürmte heraus. Conan, der zwecks Durchzug und frischer Luft, die Tür zum Flur nicht ganz geschlossen hatte, hielt inne, als er die helle Stimme rufen hörte: "Du verdammter Heuchler! Ich werde es dir schon heimzahlen, verlass dich drauf!"<br />
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Dann mischte sich eine Männerstimme ein: "Sakura, hör bitte auf, dich so hysterisch zu benehmen. Yuko hat gesagt, dass ich auch meinen Teil beitragen muss, also beschwere dich bei ihm!"<br />
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"Das werde ich auch, darauf kannst du Gift nehmen!", fauchte die Frau und stürmte den Flur hinunter. Der Mann seufzte hörbar und schloss die Zimmertüre hinter sich. Schritte waren zu hören und eine weitere Stimme mischte sich ein, ebenfalls die eines Mannes. "Was ist denn hier los, Koiji? Krach im Paradies?"<br />
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"Du musst gerade reden Yuko! Ich habe sie nicht zu dir geschickt, dass du sie gegen mich aufhetzt." "Nun krieg dich mal wieder ein. Ich werde mit ihr reden." Die Schritte entfernten sich. Der Mann namens Koiji schloss das Zimmer ab und ging langsam den Flur hinab. "Conan?" Ran packte ihn an den Schultern und zog ihn vor der Türe weg. "Wie wäre es, wenn du fertig auspackst, statt anderer Leute Gespräche zu belauschen."<br />
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"Aber Ran", protestierte Conan, obwohl er wusste, dass er gegen ihre Kraft nichts ausrichten konnte. "Ich wollte doch nur herausfinden, ob einer von denen dieser Klient sein könnte. Er ist doch bestimmt auch schon hier im Hotel, oder?"<br />
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"Hmm... interessieren würde mich das ja auch, aber wir haben Paps versprochen, ihm nicht im Weg zu sein. Wenn der Klient ihn sprechen will, muss er nur das Telefon benützen, schließlich steht in jedem Zimmer eines davon."<br />
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Conan hatte so seine Zweifel, was das direkte, offene Vorgehen des Klienten betraf. Als er und Ran mit dem Auspacken fertig waren und nach Herrn Mori sahen, lag dieser angezogen auf dem Bett und schnarchte. Sein Koffer stand noch immer ungeöffnet daneben.<br />
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"Armer Paps, die Autofahrt hat ihn müder gemacht, als ich dachte. Ich packe rasch mal seine Sachen aus, bringst du unseren Schlüssel zur Rezeption und fragst wegen dem See?"<br />
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"Klar doch!", Conan nahm den Schlüssel entgegen und ging hinunter in die Eingangshalle. Von hier aus konnte man auch in den Speisesaal sehen, wo soeben der Tisch für das Abendessen gedeckt wurde. Offenbar war der Landgasthof (wie der Schreiber des Briefes es nur hatte "Hotel" nennen können, konnte sich Conan nicht erklären) nicht stark belegt, lediglich zwei Tische waren gedeckt. An dem einen legte man gerade vier Gedecke auf.<br />
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"Das ist eines zuviel", sagte die junge Frau, die zuvor noch an der Rezeption gestanden hatte, zur Kellnerin. "Frau Tsukimori wünscht, dass ihr das Essen aufs Zimmer gebracht wird." "Immer diese Extras", brummte die Kellnerin und räumte das Besteck wieder fort. "Was ist, wenn sie es sich anders überlegt?"<br />
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"Das wird sie schon nicht, sie hat es die letzten zwei Tage so gehalten und so wird es auch dieses Mal sein."<br />
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Da sah die junge Frau Conan und den Schlüssel, den er in der Hand trug. "Du willst wohl raus und die Umgebung erkunden. Für ein Kind ist das hier nicht gerade der ideale Ort."<br />
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"Warum nicht, ich habe den See vom Fenster aus gesehen. Ich schwimme sehr gern."<br />
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"Ohne deine große Schwester gehst du nirgendwo hin!", sagte die Frau entschieden, nahm ihm aber den Schlüssel ab um diesen an den Haken über dem Fach zu hängen<br />
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"Wir sind nicht verwandt", lachte Conan und rieb sich verlegen den Hinterkopf. "Sie passt nur auf mich auf, damit ich nichts anstelle während meine Eltern im Ausland sind."<br />
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"Ah, so ist das, daher die verschiedenen Familienamen im Gästebuch", murmelte die Frau rasch.<br />
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"Und wie ist das jetzt mit dem See?", wollte Conan wissen.<br />
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"Er gehört nicht zum Hotel, aber Baden ist dort nicht verboten", formulierte sie sorgfältig. "Allerdings ist das Wasser sehr kalt und der Bootsteg ist schon ziemlich morsch und feucht. Ich würde dir nicht raten, dort baden zu gehen. Eine halbe Autostunde von hier gibt es ein großes Freibad mit Rutschen, mehreren Pools und so weiter. Ich kann Herrn Mori die Route aufzeichnen, wenn er möchte."<br />
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"Mit dem See ist also Essig?", Conan war ein wenig enttäuscht. Er hätte Ran gerne in dem knappen roten Bikini gesehen, den sie sich vom Wühltisch beim Abverkauf geschnappt hatte.<br />
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Jetzt erst bemerkte er, dass im Fach neben seinem und Rans, unter der Zimmernummer von Detektiv Mori ein Zettel steckte.<br />
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"Ist der für Onkel Kogoro?", fragte Conan. "Ran ist noch oben und packt seine Sachen aus, weil er eingeschlafen ist. Vielleicht verpennt er auch das Abendessen. Soll ich ihm den Zettel geben?"<br />
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Die junge Frau zögerte. "Frau Kamako!", rief die Kellnerin aus dem Speisesaal. "Soll ich die sechs Gedecke für die Gruppe aus Kyoto wieder so ordnen wie gestern?"<br />
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"Warte mal, ich komme gleich rüber und helfe dir!", rief Frau Kamao und reichte Conan den Zettel. "Aber verlier ihn ja nicht, sonst komme ich in Teufels Küche."<br />
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"Keine Sorge, ich passe gut drauf auf!" rief Conan und ging mit dem Zettel in der Hand die Treppe hoch. Außer Sichtweite des Speisesaales faltete er das Blatt auseinander. Es war wieder ein Computerausdruck ohne ein einziges mit Hand geschriebenes Zeichen.<br />
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"Sehr geehrter Detektiv Mori!<br />
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Ich freue mich sehr, dass sie meiner Einladung gefolgt sind. Noch habe ich mich nicht vollends davon überzeugt, dass sie meinem Problem gewachsen sein