Fanfic: Devil - part IV

Chapter: Devil - part IV

Die Zeit verstrich wie im Fluge, und als Hiroaki einen Blick auf seinen Wecker warf, stellte er überrascht fest, dass es bereits Zehn nach Zehn war. Dieser Wecker war etwas ganz besonderes, ob das gut oder schlecht war, stand allerdings nicht fest. Der Minutenzeiger war so präpariert, dass er wenn es um sechs war wie ein Kreuz aussah, und wenn es zwölf schlug wie ein umgedrehtes. Außerdem hatte der Wecker eine ziemlich eigenartige Art, zu wecken... Neben ihm stand ein schwarzer Aschenbecher in dem einige abgebrannte Zigaretten lagen. Hiroaki wusste, wie sehr es seine Mutter störte, dass er in seinem Zimmer rauchte, doch das war ihm egal. Er tat gern Dinge, die sie nicht wollte. Über sich hörte er gerade ihre Stimme, die mit einem „Gute Nacht, Joe&quot;, seine kleine Schwester ins Bett brachte. Hiroaki stand auf, legte das Schulbuch beiseite und zog sich eine schwarze Jacke und ein paar Straßenschuhe an. Er kletterte auf den Fenstersims, öffnete das Fenster und kletterte hinaus. Kein Problem, da sich sein Zimmer im Erdgeschoss befand. Er stieß sich an einer Kante, und ihm rutschte ein kurzes Fluchen heraus. Schnell schloss der das Fenster wieder hinter sich und entfernte sich vom Haus, nur für den Fall, dass seine Mutter etwas gehört haben sollte.<br />
<br />
Die Nacht war neblig und trüb, und das Licht des Vollmonds schien nur schwach durch die Wolken hindurch. Der Weg zum Friedhof war nicht gerade kurz, darum hatte Hiroaki seinen Disc-Man mitgenommen. Zur Zeit fuhr er auf „Umbra et Imago&quot; ab, eine Band die ihm David empfohlen hatte und die eine Mischung aus Metal und Gothic spielte. Die Hände in die Taschen seiner Jacke gesteckt, damit sie nicht abfroren, setzte er also seinen Weg durch die Stadt fort. Hier und da fuhren noch ein paar Autos, Menschen begegnete er allerdings keinen. <br />
<br />
Schließlich kam er im Park an, wo er sich mit David treffen wollte. Sein Freund saß auf einer neuen, ausnahmsweise sauberen Bank und winkte ihm von weitem zu. „Da bist du ja Hiroaki! Wo sind denn deine schönen blonden Haare hin?&quot; Er grinste. Hiroaki hatte keine Lust auf ein langes Gespräch und antwortete knapp: „Passt doch eh besser.&quot; Sie liefen ein Stück nebeneinander her. Dann fragte David: „Sag mal, warum lässt du dich immer von Johannes verkloppen? Is doch unnormal.&quot; Er erinnerte sich an den Vormittag in der Schule, wo er mit hatte ansehen müssen, wie sein Freund zusammengeschlagen wurde. Hiroaki steckte sich eine Zigarette an, zog daran und antwortete locker: „Das ist eben meine Art Geld zu verdienen.&quot; Der Braunhaarige schüttelte ungläubig den Kopf. „Verteilen die jetzt schon Schweigegeld an alle Opfer?&quot; „Jo, auf Johannes darf ja kein schlechtes Licht fallen... Mir soll`s egal sein.&quot; <br />
<br />
Ohne weiter Worte liefen sie nun in Richtung Wald, wo der städtische Friedhof lag. Dort in der Nähe wohnte niemand und sie konnten so laut sein wie sie wollten, ohne das jemand herumnervte. Schließlich erreichten sie das große schwarze Eisentor, das in hohe Betonmauern eingelassen war, auf denen zwei betende Engelsstatuen saßen. Die Gräber selbst lagen dahinter, auf einem Hügel. „So&quot;, meinte David, „Wir wären da! Und?&quot; „Was „Und&quot;?&quot;, fragte Hiroaki, genervt vom Getue des Anderen. „Ein Friedhof eben! „Toll&quot;!&quot;<br />
<br />
Über das hohe Tor zu klettern, war für die zwei Jungs nicht das geringste Problem. Als David auf der anderen Seite herunter sprang, rief er von weitem einem Jungen, der schon auf dem Friedhof saß und wartete, „Hi, Sakuya!&quot;, entgegen. Vor Hiroaki und ihm, in etwa fünf Metern Abstand, saßen er und ein anderes Mädchen auf einigen Grabsteinen herum. „Hi David!&quot;, rief Sakuya, ein schwarzhaariger Junge, der eine grüne Stoffmütze und eine graublaue Jacke trug. Er drückte gerade eine Zigarette auf einem der Gräber aus, als Hiroaki und David die anderen erreichten. „Hast du jemanden mitgebracht?&quot;, fragte der Mützenjunge und wedelte ungeduldig mit seiner linken Hand in der Luft herum. „Jo, Hiroaki aus meiner Parallelklasse&quot;, entgegnete David locker und setzte sich zu den Anderen. Sakuya schien sich nicht weiter darum zu kümmern. „Gut, einer mehr! Wir haben alles! Kippen, Drogen, Bier und alle Sorten von Alkohol. Sogar Rotwein für Sae, unsere feine Dame...&quot; Hiroaki warf dem Mädchen in der Runde einen kurzen Blick zu. Sae hieß sie also. Ihre dunkelgrün gefärbten Haare waren kurz und glatt, aber nicht unschön. Sie trug einen weinroten Pullover, darüber ein schwarzes Top und eine dunkelblaue Jeans. `Wenn man die mit Vanessa vergleicht...`, dachte Hiroaki, `Wie Tag und Nacht...`<br />
<br />
Nachdem vier Stunden vergangen waren, war der Friedhof nicht wieder zu erkennen. Überall lagen leere Flaschen auf dem Boden herum und die Zigarettenkippen zu zählen hätte sicher Wochen gedauert. Der Mond war ein ganzes Stück weit gewandert und es war noch dunkler, soweit dies noch möglich war, als bei ihrer Ankunft. Sakuya hatte seinen Kopf auf eine leere Flasche gelegt und schlief. David stand ein wenig abseits, und erbrach sich, vornübergebeugt, über den Grabstein von „Edwart Henning&quot;. Hiroaki und Sae saßen nebeneinander auf dem Boden herum und unterhielten sich, doch auch sie waren kaum wieder zu erkennen. Ihre Blickte waren ein wenig wässrig, unter ihren Augen befanden sich tiefe rote Ringe und an ihren Bewegungen konnte man leicht erkennen, dass sie eindeutig zu viel getrunken hatten. „Wir machen so was ziemlich oft, kannst gern öfter mal vorbeischauen... Hiroaki!&quot;, lallte Sae, und nahm einen Schluck aus der Flasche in ihrer Hand. „Nee, nee, das´s auf Dauer schlecht für meine „Gesundheit&quot;!&quot; Sae warf ihm einen komischen Blick zu, dann zeigte sie auf einen Kasten, der einen halben Meter von ihnen entfernt stand. „Dann nimm wenigstens das Zeug da hinten noch, iss übrig.&quot;<br />
Hiroaki befühlte mit seiner rechten Hand seine Stirn, kniff kurz seine Augen zusammen und öffnete sie dann wieder. „Lass gut sein, noch ein Schluck und ich kipp um...&quot;<br />
<br />
„Haltet die Klappe hier versucht jemand zu schlafen!&quot;, ertönte Sakuyas Stimme aus dem Hintergrund. Hiroakis Kopf fiel ein Stück weit nach vorne. Das Gras schien immer näher zu kommen, gleich würde er voll aufschlagen und plötzlich verschwammen die Konturen der Halme vor seinen Augen. Noch einmal kniff er angestrengt die Augen kurz zusammen, und warf danach einen Blick auf seine Uhr. Es dauerte eine Weile, bis er die schwarzen striche auf dem neongrünen Untergrund deuten konnte.<br />
„Was?! Vier Uhr? Ich muss um sechs raus!&quot; Sae stellte die Flasche aus ihrer Hand auf den Boden und meinte: „Ich fahr dich nach Hause.&quot; Mit erhobenem, leicht schwankendem Zeigefinger lallte Hiroaki nachdenklich: „Ja, aber Sae... Du bis doch erst... fünfzehn?!&quot;<br />
Das Mädchen beachtete ihn gar nicht, stand auf und lief an ihm vorbei. „He, Sae, mach keinen Scheiß! Sae!&quot;, rief Hiroaki ihr zu, während Sakuya schon wieder „Haltet doch mal die Fresse!&quot;, schrie.<br />
Hiroaki stützte sich mit letzter Kraft auf einem schwarzen Kreuzstein ab, und redete ruhig mit dem Mädchen. „Ach komm, ich kann auch laufen...&quot; - `Gleichgewicht bleib treu...`<br />
Sae jedoch lies sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen. „He, Sakuya ich hab mir deine Autoschlüssel geborgt!&quot;, rief sie mit viel zu lauter Stimme und wedelte mit dem Schlüsselbund in der Luft umher. Dann wandte sie sich an Hiroaki: „Vertrau mir!&quot; Etwas widerwillig stimmte er zu, obwohl sein Hirn sich stark gegen den Entschluss stellte. `Ach was, ich kann eh net mehr laufen...` <br />
Während die beiden den Friedhof verließen, schrie Sakuya ihnen noch: „Hör auf Sae! Bleibt stehen!&quot;, hinterher.<br />
<br />
„Wo steckt man den Schlüssel gleich noch mal rein? - Ah da oben!<br />
Äh... Nein, das war der Rückspiegel...<br />
Mach dir keine Sorgen Hiroaki!&quot;<br />
- `Ich werde sterben...`<br />
<br />
<br />
<br />
Nachwort: Ich weiß, am Anfang ist das alle jetzt noch ein bisschen langweilig. Liegt aber daran das diese Story eben ein großes Projekt ist und alle Charaktere erstmal so bisschen vorgestellt werden müssen u.s.w. Ich hoffe, dass ihr gedldig seit ;-)<br />