Fanfic: Devil - part XXXVI

Chapter: Devil - part XXXVI

Er forderte Josephine auf, sich auf einen der Stühle zu setzen, und begann dann damit, das herumliegende Geschirr in der Spüle aufzuwaschen. Klar - es war nicht seine Aufgabe, aber wenn er es nicht tat, dann tat es niemand. Nebenbei stellte er Marmelade, Honig und eine Packung Zwieback auf den Tisch, an der Joe sich bedienen sollte. <br />
Eine Weile stand er ohne ein Wort zu sagen vor dem Waschbecken, und warf einen Blick aus dem Fenster. Das Knacken, wenn Joe in ihren Zwieback biss, war zu hören, und Autogeräusche, draussen. Auch die Kleine war stumm. „Es stimmt nicht.&quot;<br />
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Bobby drehte seinen Kopf verwundert in Josephines Richtung. „Was soll nicht stimmen?&quot;, fragte er, und sah sie arglos an. Das kleine Mädchen strich sich ihre Haare aus dem Gesicht, entnahm der Packung einen weiteren Zwieback, bestrich ihn ganz langsam mit süßem, gelben Honig und starrte wortlos auf ihren Teller. <br />
Bobby legte das Glas, an dem er gerade gewaschen hatte zurück in das lauwarme Wasser, trocknete seine Hände und setzte sich dann zu Josephine an den Tisch. Er versuchte ihr in die Augen zu sehen, doch sie wich seinem Blick aus. „Wie meinst du das?&quot;, flüsterte er. „Sag schon.&quot;<br />
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Josephine schnappte nach Luft, sah unsicher auf und begann dann zu reden. „Es stimmt gar nicht, was Hiroaki mir gesagt hat, er hat mich belogen. Er denkt ich habs vergessen, aber ich habs nicht vergessen.&quot; Sie machte eine kurze Pause um Luft zu holen und fuhr dann fort: „Mama ist gar nicht woanders arbeiten. Mama ist tot.&quot; <br />
Bobby schloss seine Augen, und fuhr mit seiner zittrigen, rechten Hand über sein Gesicht. Was sollte er darauf sagen? „Ich habs im Fernsehn gesehen, weißt du.&quot; Er schluckte schwer, und versuchte ihrem Blick standzuhalten. Das tat so weh. Bobby stand wieder auf, und ging wortlos zur Spüle - dann wusch er weiter das Geschirr ab. <br />
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„Ja, Joe. Sie ist tot.&quot; Wieder herrschte Stille. Von Draußen drang außer den Autohupen und Motoren kein Laut herein. <br />
Es war ein trüber Mittwoch, dieser erste November, so trüb wie der ganze Rest des Monats werden sollte.<br />
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Es dauerte noch eine Weile, bis Hiroaki sich beruhigte. Irgendwann wurd er zu schwach, um sich noch gegen Bobby zu stellen, und liess sich breitschlagen, ins Bett zu gehen und erstmal richtig seinen Rausch auszuschlafen. Bobby und Josephine räumten gemeinsam die Wohnung auf, verloren jedoch kein Wort mehr über ihre Unterhaltung in der Küche. Zum Mittagessen kochte die Kleine Bratkartoffeln. <br />
Bobby hätte es warscheinlich niemals so gut hinbekommen, denn trotz ihres Alters konnte Joe schon erstaunlich gut kochen. Sie hatte ih Interesse dafür entdeckt, und es verging kaum ein Tag, an dem sie nicht einmal etwas neues ausprobierte. Leider hatte sie kaum Möglichkeiten dazu, weil das Geld fehlte. Sie und Bobby spielten am Nachmittag, bis ungefähr um drei zusammen „Halli Galli&quot; und „Uno&quot;, dann lief Kinderprogramm und die sahen fern. <br />
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Die Zwei hatten es sich auf der Couch gemütlich gemacht - mit einer Tüte Gummibärchen, die Bobby für das Mädchen gekauft hatte, und liessen es sich gut gehen. <br />
Dann läutete es an der Tür. „Warte kurz Joe, ich bin gleich wieder da&quot;, erklärte der Junge, erhob sich und lief in den Flur, der inzwischen ein wenig ordentlicher aussah. Er nahm den Hörer ab, fragte: „Hallo, wer da?&quot;, hinein und wartete gespannt auf eine Antwort. Wer mochte das sein, wer klingelte denn hier? Außer einem von Hiroakis Freunden konnte es keiner sein. <br />
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„Hier spricht Sae, ich bin eine Freundin von Hiroaki, kann ich reinkommen?&quot; Die Stimme von dem Mädchen, dass draußen vor der Tür stand, klang aufgeregt und zugleich doch ruhig. Komisch. Bobby warf einen Blick auf die verschlossene Schlafzimmertür und antwortete dann: „Tut mir leid, Hiroaki schläft gerade. Soll ich ihm etwas ausrichten?&quot; „Nein! Es ist wichtig, wirklich! Mach bitte auf.&quot;<br />
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