Und hier nun part 37. Ich persönlich finde ihn irgendwie kacke, naja, jedenfalls net so gut wie die letzten.<br />
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Wiederwillig betätigte Bobby den Knopf, der die Haustür öffnete. Er mochte Hiroakis Freunde nicht besonders, warum, wusste er manchmal selbst nicht.<br />
Aus dem Treppenhaus waren hastige Schritte zu hören, und dann klopfte Sae an die Wohnungstür. Warum hatte sie es bloß so eilig? Bobby ging zur Tür, um sie zu öffnen, und als er Sae sah, glaubte er, mit der Vermutung vom Morgen, doch recht gehabt zu haben. Auch mit ihr schien etwas nicht zu stimmen. Wenn es um so etwas ging, war Bobby ein echter Menschenkenner. <br />
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„Was ist los?", fragte er eindringlich, und musterte sie dabei genau. Sie schien innerlich extrem aufgewühlt. „Wo ist Hiroaki?", kam ihre Gegenfrage. „Hab ich dir doch gerade gesagt, er schläft! Sag mir doch erstmal was los ist!" Sae sagte kein Wort, sondern blickte an Bobby vorbei, ins Wohnzimmer, wo Josephine saß und gebannt dem Fernsehgeschehen folgte. „Ist das Hiroakis kleine Schwester?", fragte sie leise. Bobby nickte, und lächelte zugleich. „Sie ist ein richtiger kleiner Sonnenschein", erklärte er, und warf Joe nun auch einen Blick zu, den sie jedoch nicht bemerkte. <br />
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Sae ging an ihm vorbei, durch die Tür, die ins Wohnzimmer führte und setzte sich an den großen, runden Tisch, der abseits des Fernsehers stand. Bobby folgte ihr, schloss die Tür hinter sich, und setzte sich zu ihr. Josephine hatte inzwischen mitbekommen, dass etwas los war, und sah zu den beiden hinüber. „Was ist los, nun sag schon, warum bist du hier?", fragte Bobby Sae, die ihre Arme auf dem Tisch ausgebreitet hatte. Kurze Zeit herrschte dieselbe Stille, wie vor ein paar Stunden, in der Küche, als Joe und er dieses merkwürdige Gespräch geführt hatten. <br />
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Dann begann Sae: „Ich hatte gestern Abend einen furchtbaren Streit mit Hiroaki. Keine Ahnung ob dus schon weißt, aber er hängt an der Nadel." Bobby nickte bedächtig. „Hab ich mir fast denken können." Das Mädchen liess seinen Blick durchs Zimmer schweifen, und fuhr dabei gepresst fort: „Er hatte ein Mädchen im Schlepptau, Fay hieß sie. Die war auch in der Szene mit drin. Und ich bin wütend geworden, und hab ihn angeschrien, und..." Sie kniff angestrengt die Augen zusammen und holte tief Luft, als wolle sie verhindern loszuheulen. Bobby sah zu Josephiene die den Blick nicht von ihm und Sae wandte, und nickte ihr zu, um zu erklären, dass sie verschwinden sollte. Kurz sah sie ihn beleidigt an, dann stand sie auf und verliess das Wohnzimmer. <br />
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Gerade noch rechtzeitig, um die Worte zu verpassen, die dann aus Saes Mund kamen. „... Heut les ich das in der Zeitung, dass sie umgebracht wurde, und... Es tut mir so leid..." Weiter kam sie nicht. Ihre Stimme versagte, und sie schluchzte. <br />
Bobby hatte keine Ahnung, was er sagen sollte. Wenn es um so etwas ging, war er wohl nicht der einfühlsamste. Wieviele seiner Freunde waren schon gestorben, und es hatte auch keine Sau interessiert. Er betrachtete den Tod nicht einmal mehr, als etwas schlechtes. Das Leben war viel schlimmer.<br />
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Plötzlich knarrte die Wohnzimmertür, öffnete sich, und herein trat Hiroaki, der noch leicht schläfrig wirkte, allerdings längst nicht mehr so schlimm aussah, wie vor ein paar Stunden. Er schaute auf Bobby, und dann auf Sae, die mit leicht verweintem Gesicht ihm gegenüber saß. „Was ist denn hier los?", fragte er, und rieb sich die Augen. Sae blickte über die Schulter zu ihm herüber. Dann stand sie auf, und warf sich ihm um den Hals. „Hiroaki, es tut mir so leid, du tust mir so leid..." Im ersten Augenblick schien er nicht zu verstehen, doch dann kehrten die Erinnerungen langsam wieder zurück. Er sah Sae fest an. „Ich kriege dieses Schwein, da kannst du Gift drauf nehmen." „Das hat die Polizei schon für dich übernommen. Marc wurde schon verhaftet." Hiroaki atmete auf, und setzte sich dann zu Bobby an den runden Tisch. Nach kurzem Zögern tat Sae es ihm gleich.<br />
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„Hiroaki...", flüsterte sie, und sah ihm in die Augen. „Ich weiß, dass ist jetzt schwer, das alles. Aber ich bitte dich, bitte, hör auf. Wenn du nicht aufhörst wirst du alle mit dir ins Verderben ziehen - besonders deine kleine Schwester. Ihr habt schon so zu wenig Geld. Hiroaki, denk an Corinna, oh Hiroaki, denk dran was mit ihr passiert ist..." Hiroaki blieb stumm, und starrte auf die Tischdecke. „Hör auf, bitte, versprich es mir", flehte sie, und streckte ihre Hand nach der seinen aus.<br />
Bobby blickte unbeteiligt aus dem Fenster. Er fand nicht, dass dies hier in etwas anging, auch wenn Hiroaki sein Freund war. Unbewusst, war er noch immer böse auf ihn. <br />
Schließlich nickte Hiroaki schwach. „Ist okay, ich hör auf. Ich hör auf, versprochen."<br />