Fanfic: Devil - part XXXIX

Chapter: Devil - part XXXIX

Hi Katha! Also das mit dem Entzug, du hattest mit einigem schon recht, aber pass mal auf: Zwei Tage Radikalkur und die Entzugserscheinungen sind wech, Hiroaki war ja auch noch net lange körperlich abhängig. Klar, psychisch iss er immer noch stark süchtig. Er hat sich zwar vorgenommen nie wieder H zu nehmen, aber... ;-) Naja, ich will mal nicht zuviel verraten. Nur das die Story auf jeden Fall noch lange nicht zu Ende ist! ^^<br />
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Die Frau musterte ihn genau. Hiroaki war froh, nicht mehr so auszusehen, wie noch vor einigen Tagen, so vollkommen abstossend. Er hatte sich die Haare gekämmt und gewaschen, saubere Klamotten angezogen, und sich die Fingernägel geschnitten. Er wirkte wieder wie ein relativ zivilisierter, ordentlicher Typ. Nun stand er Fays Mutter gegenüber, die ihren Blick nicht von ihm abwand, und wartete, auf eine Reaktion. <br />
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„Du... Du warst es doch, der angerufen hat, bei der Polizei, oder?&quot;, stammelte sie, und fuhr sich aufgeregt durch die Haare. „Du hast sie doch gefunden...?&quot; Hiroaki nickte, und kurz darauf breitete sich auf dem Gesicht der Frau ein Lächeln aus. „Danke&quot;, sagte sie, und legte ihre Hand auf seine Schulter. „Dank dir haben sie dieses Schwein gekriegt. Jetzt bekommt er wenigstens, was er verdient. Das ist ein kleiner Trost für uns.&quot; Hiroaki atmete erleichter aus. Sie war ihm nicht böse, nein, sie war sogar dankbar. <br />
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Er fand es erstaunlich, wie die Reaktionen der Leute, mit denen er sprach, oder auf die er traf, sich änderten, je nach dem wie er gerade aussah. Er war sicher, wäre er so aufgekreuzt, wie vor einer Woche, hätte die Frau ihn keines Blickes gewürdigt, ja, vielleicht nicht einmal angesprochen. Nun wand sie sich wieder dem Sarg ihrer Tochter zu.<br />
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Hiroaki sah, wie die Leute, die auf dem Friedhof herumstanden sich sammelten, und eine Art Kreis um Fays Sarg bildeten. Von ziemlich weit hinten, kam ein Pfarrer, der ein aufgeschlagenes Buch in den Händen hielt. Er stellte sich ans Kopfende des Sargs, warf einen Blick auf das darin liegende, tote Mädchen, und dann begann er langsam zu sprechen: „Fay wurde im Jahre 1989, am 3. März in dieser Stadt geboren...&quot;<br />
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Kein Laut war zu vernehmen, außer dem unaufhörlichen Schluchzen von Fays Mutter. Hiroakis Blick lag weiterhin gesenkt. Er hörte dem, was der Pfarrer sagte nicht zu. Das waren alles nur Dinge, die Verwandte, Freunde und Eltern ihm erzählt hatten, und er gab sie jetzt wieder, und das sollte etwas Besonderes sein. Ihm war das egal. Für Hiroaki zählte nur, dass er einen Menschen verloren hatte, der ihm wichtig gewesen war, und das der zeitweise verschwundene Schmerz darüber, nun wieder von ihm Besitz ergriff. `Ich bin so ein Arschgesicht...`<br />
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Als der Pfarrer dann auch noch begann, das „Vater Unser&quot; zu sprechen, hielt Hiroaki es nicht mehr aus. Er schloss seine Augen, drehte sich um, und ging zügigen Schrittes wieder in Richtung Eingangstor. Sae folgte ihm. Sie wollte nicht laut rufen, wartete deshalb, bis sie bei ihm war, und fragte dann aufgeregt: „Was soll denn das jetzt?&quot;<br />
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„Ich will mir das nicht anhören&quot;, erwiederte Hiroaki, und ging langsam weiter. „Ich hab genug gesehen und gehört. Lass uns nach hause gehen.&quot; Sae zuckte die Schultern, nickte dann jedoch, und folgte Hiroaki durch das Tor, wieder hinaus auf die Straße, und dann Richtung Zentrum, wo Hiroakis und Josephines Wohnung lag. <br />
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„Glaubst du, es wird wieder okay?&quot;, fragte Sae sanft, während sie den bewölkten, und dennoch sonnigen Himmel betrachtete. „Wie meinst du das?&quot;<br />
„Naja. Denkst du, dass dus schaffst, das Ganze irgendwie zu überwinden?&quot; Nun sah sie wieder zu Boden. „Ich weiß nicht&quot;, sagte Hiroaki, nachdem er kurz nachgedacht hatte. <br />
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Für ihn hatte es keinen Sinn darüber zu reden. Er wollte mit dieser ganzen Sache nichts mehr zu tun haben. Je mehr man ihn daran erinnerte, desto schwerer war es für ihn, alles zu vergessen. Und genau das wollte er, um jeden Preis. Sae dachte sicher, es täte ihm gut, über seine Gefühle zu sprechen, doch das war ein Irrtum. Er wollte seine Ruhe haben, sonst nichts. <br />
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„Du musst dich jetzt zusammenreissen, Hiroaki&quot;, erklärte Sae, nach kurzem Schweigen. `Zusammereissen...`, dachte er. `Du hast gut reden...` „Es tut mir leid, Entschuldigung&quot;, flüserterte sie. „Ich hab das nicht so gemeint, weißt du, dass mit der Freundschaft, und dass ich dich satt hab und so. Ich war sauer, und...&quot; „Schon gut&quot;, meinte Hiroaki ruhig, um sie zu unterbrechen. Diese Ausführungen brauchte er nicht, er wusste was sie meinte. <br />
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`Irgendwie muss es weiter gehen, so fies sich das anhört`, dachte er. `Mit oder ohne Fay.`