Fanfic: Animus viam monstrat 10

soll ich denn an etwas anderes denken als an dieses Tier das einmal lebte? Kannst du mir das verraten? Und nimm es endlich weg. Los jetzt! Weine ich und sinke auf die Knie. <br />
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Aber Nini! sagt Jenny und kniet sich zu mir runter. <br />
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Plötzlich spüre ich wie jemand das Fell von meinem Körper nimmt und etwas anders statt des Fell um meinen Körper hüllt. <br />
Verwirrt sehe ich auf und blicke ich zwei Eisblaue und zwei Rehbraune Augen. <br />
Dann sehe ich unter dem Schleier von Tränen an mir herunter. Ich kann irgendein Kleidungsstück erkennen. Ein Kleidungsstück von Kai!<br />
Verwundert blicke ich ihn an. Das hat er jetzt nicht wirklich getan oder??!! Aber ich fühle die Wärme. Noch immer sehe ich Kai an.<br />
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Los jetzt wir müssen weiter. Sagt Kai und dreht sich um. <br />
Los komm, Nini. sagt Tala und hilft mir auf. <br />
Ich sehe alles wie in Trance. Das passiert nicht alles. Das ist alles nicht wahr. Das stimmt alles nicht. <br />
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Ich spüre einen Arm um meine Schultern. Doch ich realisiere nicht, wessen Arm das ist. Es ist mir auch egal. Ich fühle mich wohl und geborgen. Ich will jetzt nicht über all das nachdenken. Ich will einfach nur meine Ruhe haben. <br />
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Dann endlich nach ewigem Marsch, wie es mir scheint, finden wir einen geeigneten Platz für dich Nacht. Ich spüre wie sich der Arm von meiner Schulter löst. Jenny tritt neben mich und lächelt mich an. Ja, Jenny ieibt den Winter. Sie ist das genaue Gegenteil zu mir. Sie liebt den Winter und hasst den Sommer. Es ist so als würden wir beide uns ergänzen. Als wären wir die fehlende Hälfte des anderen. <br />
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Jenny...ich...ich...ich muss mit dir sprechen unbedingt. Aber nicht jetzt. Später. Sage ich heiser. Anscheinend bin ich wirklich noch viel zu schwach. Ich fühle mich so kraftlos. <br />
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So, bitte. Hier drinnen könnt ihr schlafen. Drinnen ist es warm. Ich werde als erster Wache halten. Sagt Tala und zeigt auf das Iglu. <br />
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Ich sehe Tala dankend an und verkrieche mich sofort in das Iglu. Jenny und Kai folgen mir, doch bevor Kai sich auch in das Iglu verzieht wirft er Tala noch einen vielsagenden Blick zu. Ich kann ihn nicht deuten und will es auch nicht versuchen. <br />
Ich lege mich sofort hin und schließe die Augen. Neben mir liegt Jenny. Kai liegt am äußersten Rand und hat bereits seine Augen geschlossen.<br />
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Plötzlich überkommt mich eine Müdigkeit.<br />
Ich fühle mich so schwach, so ausgelaugt, so müde. Als wäre meine ganze Kraft aus meinem Körper entwichen. Ich schließe die Augen. Ich will schlafen. Nur schlafen. Nichts als schlafen. Und schon bin ich im Land der Träume.<br />
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(Tala´s Sicht)<br />
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Durch ein Rütteln werde ich aus meinem Schlaf geholt. Ich sehe hoch und blicke Kai in die Augen. Er sagt kein Wort. Doch ich kann sehen das er alles andere als erfreut ist, dass ich eingeschlafen bin. Er ist stinksauer und enttäuscht. Aber daran kann ich jetzt auch nichts ändern. Ich stehe vorsichtig auf und gehe ins Lager zurück. Zuvor werfe ich noch einen Blick zu Nini. Doch sie rührt sich nicht. Noch immer ist sie bewusstlos. <br />
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Durch den Gesang der Vögel werde ich aus meinem Schlaf gerissen. Es ist komisch, ich hatte schon immer einen sehr leichten Schlaf, aber der Vögelgesang hat mich noch nie aus dem Schlaf gerissen. Ich spüre das in mir eine Veränderung vor geht. Ich spüre wie sich mein Körper verändert. Aber auch mein Denken verändert sich. Und das schlimmst ist, dass sich auch meine Gefühle verändern!! Ich muss mir eingestehen dass ich Nini wirklich sehr gerne habe. Aber ob sie es merkt? Ob sie es realisiert? Aber Boris hat doch immer gesagt das Gefühle etwas schlechtes sind. Das man nur schwach davon wird. Ob das alles wirklich ein Test ist? Ein Test um uns stärker zu machen? Ich klammere mich an dieser Idee fest. Ich kann es mir nicht andres erklären! Und das ist doch der beste Grund. Das hier muss ein Test sein! Ein Test um uns zu stärken.<br />
Ich hebe meinen Oberkörper und setze mich auf. Neben mir liegt Jenny und schläft ganz ruhig. Jenny ist mir ein Rätsel. Ich habe noch nicht viel mit ihr gesprochen. Sie ist sehr verschlossen mir gegenüber. Aber mit Kai versteht sich das schwarzhaarige Mädchen sehr gut. <br />
Und dann erblicke ich einen schlanken zusammengerollten Körper. Nini! Sie ist also wach gewesen. Die blonden Haare bedecken ihr Gesicht. Aber das ruhige Senken und Heben ihres Brustkorbes zeigt mir dass sie schläft. Ich erhebe mich und gehe zu Kai, der am Feuer sitzt.<br />
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Guten Morgen! Sage ich monoton und setze mich neben ihm.<br />
Morgen. Heute werden wir in den Winter gehen. Ich habe schon alles vorbereitet. Wir warten nur noch bis die beiden Mädchen aufwachen. Dann gehen wir los. Sagt Kai und lässt seinen Blick über die Umgebung schweifen. <br />
Glaubst du wirklich dass, das hier ein Test ist? Frage ich Kai und sehe ihn an.<br />
Was sollte es denn sonst sein? Fragt Kai. Ich sehe in seinen Augen das er mich nicht für voll nimmt.<br />
Ich weiß nicht. Aber ich kann nicht ganz glauben das dass hier alles ein test sein soll. Wenn es ein Test ist, warum wurde Nini dann verletzt? Boris hätte das nie zugelassen. Sage ich und starre ins Feuer.<br />
Vielleicht will Boris sehen, wie wir uns um eine verletzte Person kümmern. Es ist ganz sicher ein Test! Sagt Kai energisch.<br />
Glaube ich nicht! murmle ich noch. <br />
Guten Morgen! Sagt Jenny und tritt zu uns.<br />
Morgen! Sagen Kai und ich. <br />
Jenny setzt sich zu uns und isst ein kleines Stück Fleisch. <br />
Still sitzen wir einige Zeit ums Feuer herum. Die Sonne steht schon am Himmel, doch Nini ist noch immer nicht wach.<br />
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Wir müssen los. Wir wecken Nini einfach auf! Sagt Kai und steht auf.<br />
Nein! Lass sie schlafen! Wir können sie doch tragen! Sie ist noch viel zu schwach! Sagt Jenny und sieht Kai bittend an.<br />
Kai seufzt und geht zu unsrem Lager. Er kommt, Nini auf den Händen tragend, wieder ans Feuer. <br />
Na dann los. Aber ich werde sie nicht den ganzen Weg tragen. Sagt Kai, schnappt sich das Fell und marschiert los.<br />
Jenny holt ihre Sachen und ich mache das Feuer aus. Danach laufen wir Kai hinterher.<br />
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Jetzt sind wir schon seit einigen Stunden unterwegs. Nini schläft noch immer. Ich trage sie. Kai wurde sie zu schwer. Ich laufe in der Mitte. Rechts Jenny und links neben mir Kai.<br />
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Und plötzlich schlägt Nini die Augen auf. Sie sieht sich verwirrt um. Kai kann es nicht lassen und muss einen dummen Spruch los lassen. Doch Nini überhört Kai einfach und fragt wo sie ist. Jenny erklärt ihr alles und dann bittet sie mich, sie runter zu lassen. Plötzlich verspannen sich ihre Muskeln, ihr Gesicht verliert die Farbe, ihre Augen sind weit aufgerissen und sie beginnt am ganzen Körper zu zittern. Dann verlangt sie von uns, das wir das Fell weg nehmen. Alles gute Zureden hilft nichts. Nini sinkt weinend am Boden zusammen. Ich stelle mich vor ihr und will sie dazu bringen dass sie das Fell trägt. <br />
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Ich mache mir große Sorgen um sie. Sie hat schon eine Wunde am Kopf. Kai hat Kräuter gesammelt und damit ihre Wunde versorgt. Obwohl Kai und Nini sich nicht ausstehen können, kümmert sich Kai um sie. Dafür bewundere ich Kai. Ich hätte glaube ich, nicht so gehandelt. Ich hätte Nini ganz einfach ihrem Schicksal überlassen. Wenn sie keine Hilfe will dann soll sie es lassen. Aber Kai denkt da anders als ich. <br />
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Plötzlich legt Kai seinen Mantel um Ninis Schultern und nimmt das Fell. Wie in Trance sieht Nini auf. Sie kann es nicht fassen. Genauso wenig wie ich und Jenny. Wir starren Kai fassungslos an. Ich hätte viel von Kai erwartet, aber nicht das er Nini hilft. <br />
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Als Kai unsere Blicke bemerkt, dreht er sich um und geht weiter.<br />
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Ich helfe Nini auf, stütze sie und gehe neben Jenny und Nini hinter Kai her. <br />
Meine Gedanken schweifen zu Kai. Mein bester Freund ist mir so fremd geworden. Ich erkenne ihn fast nicht wieder. Er ist kälter und härter geworden. Er zieht sich immer mehr und mehr von mir zurück. Am liebsten würde ich ihn an den Schultern packen und ihn zu mir ziehen. Ich würde ihn so gerne umarmen und sagen das er mein bester Freund ist. Doch das kann ich nicht. Das lässt mein Kopf einfach nicht zu.<br />
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So, hier ist ein guter Platz! Los komm Tala! Sagt Kai und beginnt Schnee zusammen zuschaufeln. Ich lasse Nini los und helfe ihm wortlos dabei.<br />
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Nach einiger Zeit sind wir beide fertig. <br />
Ich erkläre, dass ich die erste Wache halten werde und entfache ei Feuer. Nini sieht mich dankbar an und schlüpft dann ins Iglu. Jenny und Kai folgen ihr. <br />
Und so sitze ich alleine am Feuer und hänge meinen Gedanken nach. Ich muss sie ordnen. In meinem Kopf herrscht das totale Chaos. Alles dreht sich um Kai, Nini, Jenny und diese komische Welt. Und bei meiner Wache habe ich genügend Zeit um darüber nach zudenken. <br />
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(Kais Sicht) <br />
Nini ist total blass geworden. In ihren Augen kann ich Panik und Verzweiflung sehen. Sie muss sich total ekeln, dass sie es nicht schafft, sich das Fell mit einer schnellen Bewegung von der Schulter zu streifen. Warum hat sie so eine Angst/Ekel davor? Ich verstehe es nicht. Mir war schon klar, dass sie sich gegen das Fell sträubt, aber dass sie so eine Panik bekommt! Warum? <br />
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Ja, sie hatte Recht mit der Frage, warum ich sie nicht danach frage. Aber es nicht meine Art viel zu Reden oder Fragen zu stellen. In der Abtei haben wir gelernt, dass uns die Angelegenheiten der höher Gestellte nichts angehen. Nini ist für mich keine höher Gestellte. Ohne mich könnte sie wahrscheinlich nicht überleben, aber sie hat Kampfgeist. Ich sehe sie, und auch Tala und Jenny, als Gleichgestellte. Warum frage ich sie dann nicht? Die Abtei kann