Fanfic: Du bist mein : Teil 6: Auf der Spur

Augen flink von Trunks zu Gohan wanderten. <br />
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Der dunkelhaarige Halbsayajin erhob sich und deutete ein höfliches Nicken an. Trunks schluckte. Er hatte irgendwie einen gealterten Gigolo erwartet, der sich die Haare färbte und die Falten liftete. Doch vor ihm stand ein massiger, Herr mit Hamsterbacken und Sorgenfalten auf der schlaffen Stirn. Weder der Designeranzug noch die teure Brille konnten verhehlen, dass die Jahre alles andere als gnädig mit ihm umgegangen waren.<br />
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„Du musst Bulma Briefs Junge sein“, sagte Safrano mit wohltönender Stimme zu Trunks und deutete mit einem Nicken, dass die beiden sich ruhig setzen sollten.<br />
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Trunks, der eigentlich weder Zeit noch Lust für einen Plausch hatte, ließ sich nur durch Gohans scharfen Blick bewegen, in einem der drei Lehnsessel Platz zu nehmen.<br />
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„Ja, das bin ich. Wir kommen wegen meiner Mutter“, sagte er.<br />
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Währenddessen hatte Roselyn flink den Tisch gedeckt und schob den leeren Servierwagen wieder nach draußen.<br />
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„Ach ja, die arme Bulma“, seufzte Safrano und sank schnaufend in den zweiten Sessel. „Es ist tragisch, was mit ihr passiert ist.“<br />
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„Dann warst es doch du!“, fauchte Trunks erbost und seine Hände schnellten vor, um den verdutzten Mann am Kragen zu packen. Es fehlte nicht viel und er hätte ihn durch die Scheiben nach draußen geschleudert. „Raus mit der Sprache! Wo ist sie! Was hast du mit ihr gemacht?“<br />
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„Warte doch mal!“, rief Gohan und riss seinen Freund zurück. „Das ist ein Mensch und kein Boo. Wenn du ihn kaputt machst, kriegen wir nie eine Antwort!“<br />
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Der entsetzte Safrano kauerte sich zitternd im Sessel zusammen. „Was ... was ... wollt ihr? Wollt ihr Geld? Wertsachen?... Ich gebe euch ...“<br />
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„...nichts!“, kam es wie aus der Pistole geschossen von der Türe her. Eine hagere Frau mit grauen Haaren und Falten so scharf, als hätte man sie mit dem Messer gezogen, hatte sich so leise Eintritt verschafft, dass die drei Männer in der Hitze des Gefechts nichts davon mitbekommen hatten. „Habe ich dir nicht oft genug gesagt, dass junges Gesindel bei uns nichts verloren hat. Roselyn wird die Polizei rufen.“<br />
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„Was soll das?!“, explodierte Trunks. „Wer ist die alte Schachtel denn und was hat sie hier zu sagen?“<br />
Die Frau hob ihr spitzes Kinn und musterte den lilahaarigen Teenager mit kaltem, berechnendem Blick. „Dir hat deine Mutter wohl nie gutes Benehmen beigebracht, du Flegel“, zischte sie. <br />
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„Kein Wort gegen meine Mutter!“, Trunks sammelte Energie, bereit das Haus samt Einrichtung und der halben Stadt ringsum dem Erdboden gleich zu machen. Doch da hieb ihm Gohan den Ellbogen in dir Rippen und die flammende Aura um Trunks erlosch. <br />
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„Das ist alles ein großes Missverständnis“, sagte Gohan und sein Tonfall sowie sein selbstsicheres Auftreten machten sichtlich Eindruck. „Es tut mir leid, dass mein jungendlicher Begleiter so außer sich geraten ist, aber Sie müssen wissen, seine Mutter ist...“<br />
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„... vor einem halben Jahr verstorben, oder?“, sagte Safrano hatte sich wieder auf seine Beine gekämpft und schlich in weitem Bogen zu der Frau hinüber, um sich hinter ihrem Rücken in Sicherheit zu bringen.<br />
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Jetzt ging Trunks ein Licht auf und aller Zorn fiel von ihm ab. Natürlich wusste Safrano nichts von Bulmas Rückkehr und der Verjüngung. Sein Bedauern betraf ihren angeblichen Tod, nicht die Entführung.<br />
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„Nein“, sagte Trunks laut, „meine Mutter war damals gar nicht im Auto, das war nur ein Irrtum. Durch eine Reihe von unglücklichen Zufällen konnte sie nicht mit uns in Kontakt treten. Vor ein paar Tagen ist sie zurück gekommen und sah um viele Jahre jünger aus. Doch heute morgen wurde sie gegen ihrem Willen in einem futuristischen Gefährt verschleppt. Wir dachten, dass ein Erfinder wie du“ und er zeigte auf Safrano, „dahinter stecken könnte.“ <br />
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„Mein Mann hat es nicht nötig, Entführungen auszuhecken“, sagte die Frau scharf und selbst Gohan blieb einen Moment der Mund offen stehen. <br />
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Seine Frau! *Er hat sie sicher des Geldes wegen geheiratet und offenbar steht er sehr unter ihrem Pantoffel*, dachte der schwarzhaarige junge Mann und unterdrückte nur mit Mühe ein Grinsen. <br />
„Na, ich weiß nicht..“, sagte Trunks skeptisch, „Sie sehen nicht gerade so aus, als wären sie mit seinem Taschengeld sonderlich freizügig.“<br />
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„Wirst du schon wieder frech, Junge“, fragte die Frau und zog die schmalen, grauen Augenbrauen zusammen. „Wahrscheinlich hast du nie gelernt, was es heißt, Geld mit eigener Hände Arbeit zu verdienen.“<br />
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Das saß, denn Trunks hatte wirklich noch nie auch nur einen Ferienjob angenommen. Mit leicht roten Wangen sah er an ihr vorbei an die Wand. „Das hat doch nichts damit zu tun, oder. Meine Mutter ist entführt worden und es war kein normales Fahrzeug. Dazu war es zu sonderbar, wie ein fliegendes Ei.“ Sein Blick suchte Safranos Gesicht. War da Schuld? War da Betroffenheit?<br />
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Doch der gewichtige Exgigolo runzelte die Stirn, als müsse er scharf über etwas nachdenken. „Ein Ei sagst du? Und es war heute morgen?“ <br />
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Trunks und Gohan wechselten einen erstaunten Blick. „Ja, genau“, sagte der Ältere schließlich.<br />
„Das könnte also...“ Safrano schien plötzlich ganz aufgeregt zu sein, sein Gesicht wurde dunkelrosa und feiner Schweiß glitzerte auf seiner Stirn. „Kommt mit!“ <br />
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Seine Frau wollte etwas sagen, doch dann zuckte sie die Schultern und winkte den beiden Gästen. Zu viert marschierten sie über den Korridor bis zu einem Lift. Dieser war geräumig genug für 20 Personen und mit einem goldgerahmten Spiegel sowie einem dicken, roten Teppich luxuriös ausgestattet.<br />
Mit leisem Surren glitt der Kabine in die Tiefe. Als sich die Türe wieder öffnete, blieb den beiden jungen Männern echt die Spucke weg.<br />
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„Das ... das hätte meiner Mutter echt gefallen“, sagte Trunks nach ein paar tiefen Atemzügen. Vor ihnen erstreckte sich ein Unterirdisches Gewölbe, bestückt mit allem was ein modernes Erfinderherz begehrte. An einer der Wände reihte Rechner an Rechner und eine weitere war mit großen, flachen Bildschirmen bestückt. Die Raummitte nahm ein großer, mehrteiliger Zeichentisch ein, und ein weiterer Tisch voll seltsamer Modelle hatte daneben Platz gefunden. Von der dritten Wand sah man nur einen schmalen Streifen gleich unterhalb der Decke, den Rest nahm ein großer Schrank ein, der kein offenes Regal, dafür aber unzählige Schubladen aufwies. Einige standen halb offen und gewährten den neugierigen Besuchern einen Blick auf säuberlich geordnete Kapseln.<br />
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„Das ist mein Werkzeug- und Instrumentenschrank“, sagte Safrano grinsend. „Ich würde sonst unmöglich Platz für alles finden.“ Er schritt geradewegs auf die Wand mit den Bildschirmen zu und die anderen folgten ihm. Erst beim Näherkommen bemerkten sie, dass vor der Wand ein Podest stand, das unter anderem auch eine Computertastatur eingebaut hatte. Safranos dicke Finger bewegten sich erstaunlich flink über die flachen Tasten und die bis dahin dunklen Bildschirme flackerten. Nicht alle wurden aktiviert, lediglich der größte von ihnen in der Mitte wurde schlagartig hell. <br />
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„Es war heute morgen in einer email drin, die mir ein Bekannter meines Vaters schickte. Es zeigt ein Überwachungsbild der Autobahnpolizei südlich der Stadt.“ <br />
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Ein paar Klicks später prangte es große vor aller Augen. Es war ein sehr verwischtes Foto, das ein glänzendes, Eiförmiges Objekt zeigte, das offenbar mit einem Affenzahn über die Fahrbahn düste. <br />
„Hmm...“ , sagte Gohan halblaut und rieb sich das Kinn. „Die Reflexion da vorne ist etwas anders, könnte es sein, dass der vordere Teil des Eies vielleicht durchsichtig ist?“ <br />
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„Einen Moment, das haben wir gleich...“, Safranos hohe Stirn glänzte vor Schweiß, aber das Funkeln in seinen Augen verriet, dass er es genoss, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.<br />
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*Er ist ein anderer wie der, den ich aus den Erzählungen von Mutter und Großmutter kenne*, dachte Trunks mit einem Seitenblick auf den Wissenschaftler, doch dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Bildschirm. Dort wurde der vordere Abschnitt des Eies zum wiederholten Mal herangezoomt, geschärft, geglättet, das Rauschen unterdrückt, und noch mal geschärft und nach mehreren Durchläufen schälten sich die Umrisse von zwei Figuren heraus. <br />
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Beide lagen auf dem Bauch, doch wärend die kleinere der Figuren mit den Händen ein flaches Dreieck umklammert hielt, das mit etwas Fantasie für eine Art Lenkrad gehalten werden konnte, schien die größere Gestalt daneben zu schlafen, auf jeden Fall ruhte der Kopf auf dem Polster der Liege, und breite Gurte dienten sowohl als Sicherung als auch als Fessel. Trunks schluckte schwer und trat ganz nah an den Bildschirm heran, um jedes Detail genau zu betrachten. Die Haarfarbe der größeren Figur ließ bei Trunks keine Zweifel aufkommen: „Es ist meine Mutter... dieser kleine Teufel hat meine Mutter entführt!“ <br />
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„Die Farbe stimmt wirklich“, gab ihm Safrano recht. „Vom Gesicht sieht man leider zu wenig, das Ding war einfach zu schnell. Der Polizeioberst, der es mir geschickt hat, meinte scherzhaft, ob ich da irgendwas gebastelt hätte, was alle Geschwindigkeitsrekorde bricht. Das Teil soll nach den Messungen etwa dreihundert Sachen drauf gehabt haben.“<br />
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„Ui!“, Gohan stieß einen scharfen Piff aus. „Aber wenn das Ei in der Nähe der Überwachungsstationen geblieben ist, können wir vielleicht noch mehr Bilder davon