Ein gutes Mädchen lief einst fort, <br />
verließ der Kindheit schönen Ort, <br />
verließ die Eltern und sogar den Mann, <br />
dem sie versprochen war. <br />
Vor einem Haus, da blieb sie stehn, <br />
darinnen war ein Mann zu sehn, <br />
der Bilder stach in nackte Haut, <br />
da rief das gute Mädchen laut: <br />
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Meister, Meister, gib mir Rosen, <br />
Rosen auf mein weißes Kleid, <br />
stech die Blumen in den bloßen, <br />
unberührten Mädchenleib. <br />
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Diese Rosen kosten Blut, <br />
sprach der Meister sanft und gut, <br />
enden früh dein junges Leben, <br />
will dir lieber keine geben. <br />
Doch das Mädchen war vernarrt, <br />
hat auf Knien ausgeharrt, <br />
bis er nicht mehr widerstand <br />
und die Nadel nahm zur Hand. <br />
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Und aus seinen tiefen Stichen <br />
wuchsen Blääter, wuchsen Blüten, <br />
wuchsen unbekannte Schmerzen <br />
in dem jungen Mädchenherzen. <br />
Später hat man sie gesehn <br />
einsam an den Wassern stehn. <br />
<br />
Niemals hat man je erfahrn, <br />
welchen Preis der Meister nahm. <br />
<br />
Meister, Meister, gib mir Rosen, <br />
Rosen auf mein weißes Kleid, <br />
stech die Blumen in den bloßen, <br />
unberührten Mädchenleib. <br />
<br />