Es hat sehr lange gedauert, ich weiß und ich entschuldige mich bei allen Conan Fans, dass ich die Story für "Nur ein Lächeln" (eine Bulma und Vegeta Geschichte) dermaßen vernachlässigt habe. Aber hier ist nun das nächste Kapitel und alle Krimifans sind eingeladen, zu erraten, wer warum und wie den Mord begangen hat.
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Tod in Raten Teil 3
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Der Schrei ging allen durch Mark und Bein. Selbst der trotz des vielen Kaffees noch nicht ganz wache Detektiv Mori war im Nu auf den Beinen.
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Conan, der erschrocken zusammengezuckt war, drückte hastig die Klinke herunter und stürzte ins WC wo sich ihm ein grässliches Bild bot. Yuko lag gekrümmt vor dem Waschbecken, aus einer üblen Wunde am Kopf rann ein hellroter Blutfaden. Die Flasche mit der Tinktur war ihm aus der Hand gefallen und ein dünnes, hellblaues Rinnsal zog seine schmierige Bahn über die weißen Fliesen. Kreidebleich und zitternd hockte der sonst so lässige Koiji in der Ecke.
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„Er ... er ist einfach umgefallen“, keuchte er bei Conans Eintreten. „Yuko! Yuko sag doch was!“
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Conan sah mit einem Blick auf die starren Augen, dass hier jeder Rettungsversuch vergeblich wäre.
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Hinter ihm stürmte Mori ins WC, dicht gefolgt von Aya und Akiro. Während Mori und Aya sofort neben der Leiche niederknieten, blieb Akiro erst mal geschockt im Türrahmen stehen, ehe er sich fasste. „Ich rufe die Rettung!“ Er wollte sich umdrehen, doch Conan packte ihn am Hemd. „Dazu ist es zu spät!“ sagte er ernst. „Rufen Sie bitte die Polizei.“
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Es gab einen großen Tumult, ehe der zuständige Beamte, ein rundlicher, älterer Herr, auftauchte.
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„Guten Tag, die Herrschaften“, sagte er nach kurzer Besichtigung des Tatorts. „Mein Name ist Inspektor Kiban. Da wir über die Todesursache noch nichts Genaueres sagen können, werden wir erst einmal eine Obduktion durchführen und alle Anwesenden befragen müssen. Daher bitte ich Sie alle, sich nicht unerlaubt zu entfernen.“
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„Entschuldigen Sie“, Koiji wankte auf ihn zu. Sein Gesicht war immer noch bleich und er schwitzte. „Könnten Sie mich zum nächsten Krankenhaus bringen? Ich fühle mich elend...“ Er warf Frau Kamao einen scharfen Blick zu worauf diese eine wütende Miene aufsetzte
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„An meinem Essen liegt es nicht“, zischte sie. „Was weiß ich, was ihr Ärzte an Bazillen von eueren Patienten aufgelesen habt.“
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„Bitte keinen Streit vom Zaun brechen“, sagte der Inspektor beschwichtigend. „Natürlich bringt Sie einer meiner Beamten ins Krankenhaus, Herr Hakobi, und fährt sie auch wieder zurück. Und was die Sache mit dem Essen anbelangt,“ der ruhige Blick aus seinen dunkeln Augen fixierte Frau Kamao, „spricht im Moment alles für eine Vergiftung.“
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Mori und Aya nickten zu diesen Worten. „Ich habe ihn flüchtig untersucht“, sagte sie. „Die Kopfwunde hat er sich beim Sturz zugezogen, aber gestorben ist er daran mit Sicherheit nicht.“
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Die Wirtin verschränkte die Arme demonstrativ vor der Brust. „Für meinen Koch lege ich die Hand ins Feuer. Wir essen das gleiche wie unsere Gäste und dem ganzen Personal geht es blendend. An ihrer Stelle würde ich das komische Zeugs untersuchen, das er dauernd geschluckt hat.“
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„Ganz sicher werden wir das“, sagte der Inspektor, „aber wir werden auch vom gestrigen Abendessen und vom Frühstück Proben nehmen.“ Frau Kamao presste die Lippen zusammen. „Es sind noch Reste im Kühlschrank“, sagte sie unwirsch. „Bedienen Sie sich.“
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Die ganze Zeit über saß Conan still in der Ecke und runzelte die Stirn. Der Inspektor schien ein ziemlich abgeklärter und erfahrener Mann zu sein, keine Nullnummer wie der Detektiv, der sich bei der anschließenden Befragung wieder groß in den Vordergrund spielte.
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„Mein Name ist Mori und ich bin Privatdetektiv“, sagte er in einem Tonfall, als erwarte er, dass sein Gegenüber vor Respekt erstarrte. „Vielleicht haben Sie schon von mir gehört...“
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„Sie kommen aus Tokio, oder?“, fragte der Inspektor ungerührt. „Was hat sie in dieses Landgasthaus geführt?“
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„Ich bin auf Einladung eines Klienten hier“, sagte Herr Mori und senkte bedeutungsvoll die Stimme. „Meine Tochter und der kleine Conan, der unter meiner Aufsicht steht, sind sozusagen die Tarnung für einen Auftrag.“
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„Aha..“, der Inspektor sah von seinen Notizen hoch, „und was ist der Auftrag?“
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Conan, der alles mitanhörte, konnte sich eines schadenfrohen Grinsens nicht erwehren, als der große Detektiv auf einmal kleinlaut wurde und zugeben musste, dass er keine Ahnung hatte. Das spöttische Zucken der Mundwinkel des Inspektors sprach Bände, aber er blieb dennoch äußerst höflich und wünschte Herrn Mori viel Glück bei dem Auftrag, ehe er dazu überging, ihn zu seiner Meinung, die anderen Gäste betreffend zu befragen. Doch wie stets war Mori natürlich am Abend zu voll gewesen, um jetzt noch klare Erinnerungen zu haben.
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Da war Ran ergiebiger. Sie berichtete dem Inspektor haarklein von ihren Eindrücken und Conan warf das eine oder andere ein, ohne zuviel zu verraten.
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Den ganzen Vormittag über wurden Befragungen abgehalten. Die arme Sakura war völlig aufgelöst und heulte in einem zu, sodass ein Arzt gerufen werden musste, der ihr eine Beruhigungsspritze gab.
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Erst gegen Mittag kam ein Anruf aus dem Krankenhaus in das sich Koiji hatte fahren lassen. Die Untersuchung hatte ergeben, dass Koiji an einer mittelschweren Vergiftung litt. Er würde die nächsten Tage stationär behandelt werden müssen. Der Inspektor war erleichtert, als es hieß, dass er dennoch vernehmungsfähig sei und da im Gasthof alle Arbeit getan war, fuhr er mit seinen Beamten zum Krankenhaus.
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Die zurückgebliebenen hatten denkbar wenig Appetit beim Mittagessen, obwohl es ein sehr schön gerichtetes Buffet gab mit vielen kleinen Leckereien. Der einzige, der sich ungeniert den Bauch vollschlug war Detektiv Mori.
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Ran und Conan beobachteten die übrig gebliebenen Mitglieder der Gruppe aus den Augenwinkeln.
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„Conan“, fragte Ran während sie sich einen Teller Suppe schöpfte, „warum schaust du so düster drein? Ich weiß, es ist schrecklich, dass wir auch bei diesem Ausflug mitten in ein Verbrechen getappt sind, aber...“
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„Das ist es nicht“, unterbrach sie Conan und balancierte seinen vollen Teller zu dem leeren Tisch abseits der Gruppe aus Kyoto. „Mich wundert nur, dass niemand von ihnen mit dem Inspektor ins Spital gefahren ist. Herr Shihodai ist doch ihr Freund!“
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„Du hast recht!“ Ran stellte ihren Teller neben Conans und zog den Stuhl so her, dass sie die schweigsame Gruppe im Auge behalten konnte. „Selbst seine Verlobte hat nur diesem Yuko nachgetrauert und sich nicht einmal nach Shihodai erkundigt. Das ist schon komisch...“
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„Wenn mich jemand fragen würde“, ertönte hinter ihnen Herrn Moris Stimme, „dann hatte diese Sakura etwas mit Yuko und als er ihr zu lästig wurde, hat sie ihn umgebracht.“
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„Pssst!“, zischten Ran und Conan unisono, aber es war schon zu spät. Der ganze Raum hatte es gehört und Sakura wurde noch ein Stück blasser. Ihre Hand, die eben die Teetasse zum Mund hatte führen wollen, zitterte so sehr, dass sie die Tasse klappernd wieder aufsetzte und dabei einen Schluck Tee verschüttete.
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Ihre rotgeweinten Augen fixierten Herrn Moris „ich weiß es längst“ -Miene und sie sagte deutlich: „Ich habe Yuko geliebt, richtig!“ Die anderen drei am Tisch erstarrten. Aus den Augenwinkeln sah Conan eine flüchtige Bewegung am Eingang des Speisesaals. Eine zierliche Gestalt in Mantel, Hut mit Schleier und Handschuhen stand im Türrahmen. Eine Sekunde lang erhaschte Conan einen flüchtigen Blick auf zwei volle, bebende Lippen, dann drehte sich die junge Frau (für eine ältere Dame war ihre Bewegung zu schwungvoll) auf den Absätzen um und fegte Richtung Haustüre davon.
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Frau Kamao, die soeben eine Platte mit gegrillten Fischen zum Buffet stellte, fing Conans fragenden Blick auf. „Das ist Frau Tsukimori von Zimmer 9.“
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„Weiß sie schon von dem Mord?“, fragte Conan rasch.
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Frau Kamao kam zu ihnen herüber und nickte. „Die Polizei hat auch sie befragt. Ich habe den Inspektor selbst zu ihrem Zimmer geführt.“
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„Bestimmt ist die Ärmste sehr erschrocken“, meinte Ran.
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„Nun“, Frau Kamao zögerte, „ich bin ein bisschen vor der Türe stehen geblieben... weil, ähm... weil ich sehr besorgt war, immerhin ist Frau Tsukimori eine sehr zurückhaltende, scheue Person...“
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„Wir verstehen“, drängte nun auch Mori, der in seiner sprunghaften Art sofort bereit war, die Rolle der Mörderin jener geheimnisvollen Frau zuzuschreiben, „sie haben also gelauscht. Was haben Sie gehört?“
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Frau Kamao spielte mit ihren Schürzenbändern. „Es war schon komisch, aber es klang, als hätte Frau Tsukimori geweint...“
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„Geweint?“, mischte sich jetzt auch Hamako ein, der vom Buffet aus, wo er sich noch etwas Fisch holen wollte, den letzten Teil des Berichts mitangehört hatte. „Warum hat eine wildfremde Person wegen Yuko geweint?“
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„Das ist leicht zu erklären“, spielte sich Herr Mori wieder auf, „In Wahrheit ist sie natürlich nicht wildfremd. Sie wird eine Patientin sein, die das Opfer von einer falschen Behandlung wurde. Vielleicht hat eine seiner Salben ihr Gesicht entstellt. Nun hat sie ihn verschleiert bis hierher verfolgt, um Rache zu nehmen.“
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„Schön und gut, Paps“, stutzte Ran ihn gleich wieder zurecht,