Fanfic: Sidestory zu Du bist mein - Gequältes Herz Teil 2

daran, Goku aufs Dach zu folgen und ihn mit seinen Fragen zu löchern. Sie würde ihm die Zeit geben, die er brauchte, um sich auch innerlich von seiner Frau zu trennen und bereit zu sein für ein neues Leben. Dann würde sie zur Stelle sein und die Leere in seinem Herzen ausfüllen.
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„Das war mal wieder wunderbar“, seufzte Janin und schob den leeren Teller zur Seite. „Noch ein Bissen mehr und ich platze.“ Er blinzelte träge zum Bürgermeister hinüber, der soeben die Gabel niederlegte und nach der Serviette griff. „Habe ich Ihnen zuviel versprochen, Herr Fagui?“
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Der Angesprochene strich sich über den vollen Bauch und schüttelte den Kopf. „Keine Silbe, Doktor. Das ist das beste Essen, das ich hier jemals gegessen habe.“ Rasch warf er einen entschuldigenden Blick zu Surima hinüber, die ihm seinen Ausspruch aber kein bisschen übel nahm. „Sie sind zu jung, um sich noch an das Essen meiner Großmutter zu erinnern“, sagte sie und nahm einen tiefen Schluck aus ihrem Glas, „die konnte ähnlich gut kochen. Leider haben weder meine Mutter noch ich ihr Talent geerbt, daher ...“ Sie sah kurz zu Tana hinüber, welche mit einem Servierwagen zwischen den voll besetzten Tischen kurvte und die leeren Teller einsammelte. „...daher sind wir froh, dass eine so großzügige und begabte Person uns ersetzt.“
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Tana zuckte kurz zusammen und sah zur Seite, um dem Blick ihrer Mutter nicht begegnen zu müssen. Es hatte einen heißen Kampf gegeben, in dessen Folge Tana gestanden hatte, die Fachschule, für die sich ihre Eltern das Geld wirklich vom Mund abgespart hatten, niemals abgeschlossen zu haben. Alle Zeugnisse, die sie kurz vor ihrem Untertauchen noch nach Hause geschickt hatte, waren Fälschungen gewesen, um ein letztes Mal Geld von ihren Eltern zu bekommen. Der Typ, für den sie das alles getan hatte, hatte sich jedoch nach einiger Zeit als Halunke herausgestellt, sie geschlagen und gezwungen für einen Hungerlohn in verschiedenen billigen Kneipen mal Kellnerin, mal Bardame, mal Köchin oder Küchenhilfe zu spielen, gerade was so anfiel. Tana hatte eine harte Lehre durchgemacht und war sehr froh, wieder nach Hause gekommen zu sein, auch wenn es noch nicht reichte, um das Vertrauen ihrer Eltern wieder in vollem Maße zurück zu gewinnen. Sie wollte dafür arbeiten, das hatte sie sich vorgenommen und daher muckte sie nicht auf, egal wie weh die Worte auch taten.
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In der Küche trocknete Chichi ihre Hände ab und stellte das letzte Schälchen mit ihrem speziellen Erdbeerschaum bereit. Sie hätte nie erwartet, dass so viele Gäste kommen würden. Ein Glück, dass der Doktor sie vorgewarnt hatte. Ihm war es ja auch zu verdanken, dass der halbe Ort gekommen war, um die Kochkunst der Städterin zu testen. Und so leer wie die Teller zurückkamen, war der Test positiv ausgefallen.
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Tana brachte den nächsten Geschirrstapel und prompt surrte die Zeituhr des Geschirrspülers zum wohl fünften Mal an diesem Abend. „Lass mich das machen“, sagte Tana, als Chichi sich nach dem fertig gewaschenen Geschirr bücken wollte. Die beiden waren rasch überein gekommen, sich beim Vornamen zu nennen. Chichi nickte und ließ sich auf einen Sessel fallen, während Tana das Geschirr ausräumte und dann die Geschirrkörbe wieder neu bestückte.
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Als der nächste Waschgang anlief, nahm Tana noch die letzen Desserts mit nach draußen.
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Etwa eine halbe Stunde später, ging die Küchentür erneut auf und Tana kam mit den geleerten Schälchen zurück. „Sie haben alle sofort bezahlt“, lachte sie und schwenkte ihre dicke Geldbörse. „Jetzt haben wir genug für neue Zutaten und den Stoff für neue Vorhänge.“
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„Ich möchte mich bedanken“, ertönte die Stimme des Bürgermeisters von der Türe her. Er war mit dem Doktor im Schlepptau Tana gefolgt. „Das war ein vorzügliches Mahl und ich hätte da eine Bitte...“
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Die erschöpfte, aber zufriedene Köchin stemmte sich hoch und strich eine Strähne ihres blauschwarzen Haares aus dem Gesicht. „Womit kann ich Ihnen helfen, Bürgermeister?“, fragte sie, da sie die dicke, goldene Kette mit dem Ortswappen um seinem Hals sehr wohl bemerkte.
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„Es geht um das Zehndörferfest übernächste Woche“, sagte der Bürgermeister.
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Chichi sah den Doktor fragend an und dieser beeilte sich, es ihr zu erklären: „Jedes Jahr gibt es ein Fest, bei dem sich die Leute von zehn Dörfern, den dreien aus diesem Tal und noch sieben weitere aus drei anderen Tälern in der Gegend treffen. Es wird jedes Jahr von einem anderen Dorf ausgerichtet und da ist die Bewirtung der vielen Gäste sehr wichtig, weil auch immer viele Touristen kommen und soviel Werbemöglichkeit einfach nicht verschenkt werden darf.“
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„Aber wir sind nur zwei“, wandte Chichi ein. „So sehr es mich auch schmeichelt, Tana und ich, wir können hier drin unmöglich hunderte Leute verköstigen.“
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„Das ist auch nicht so gedacht“, erläuterte der Bürgermeister. „Gekocht wird im freien auf dem großen Platz beim Bach. Dort stellen wir Zelte auf und Jahrmarktsbuden für die jungen Leute. Dazu kommt natürlich die Arena für die Kämpfer.“
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„Welche Kämpfer?“, fragte Chichi neugierig. „Ist das ein Fest oder ein Turnier?“
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„Eigentlich ein Fest mit einem Turnier als Attraktion. Es gibt auch immer einen Schönheitswettbewerb der jungen Mädchen aus den Dörfern und eben auch ein kleines Kampfturnier. Bis vor einem Jahr haben sich immer die Mönche der beiden Klöster vom Nachbartal um den Sieg gerauft und er ging mal an das blaue Kloster der Singenden Neben und mal an das rote Kloster des Zornigen Drachen. Beides sind sehr bekannte Kampfschulen. Doch letztes Jahr war das Seestein, das dritte Dorf dieses Tales an der Reihe. Der Wundermann war gerade frisch angekommen und daher nicht zur Teilnahme berechtigt, aber er hat Oob angeleitet und der kleine hat ganz klar gewonnen. Dann haben Oob und der Wundermann sich einen Kampf geliefert, nur so zum Spaß und allen wurde klar, das der Wundermann Oob mit Leichtigkeit in die Wüste befördern konnte. Für die Mönche des Klosters war das natürlich eine noch viel größere Schmach. Sie haben den Wundermann herausgefordert, aber er hat abgelehnt, weil sie für ihn zu schwach wären. Allerdings hat er sich breittreten lassen, dieses Jahr gegen den Sieger des Turniers anzutreten, so als Ehrenrunde und damit mussten die Mönche sich zufrieden geben. Hier in unserem Dorf haben wir keine Kämpfer, die mehr als eine Runde überstehen würden. Doktor Sunizir weiß das, weil er sie regelmäßig behandelt. Aber wenn wir die bessere Bewirtung bieten, als vor einem Jahr Seestein unter Ririkas Leitung, dann haben wir auch eine Chance auf ein ordentliches Stück vom Touristenkuchen. Können wir auf sie zählen, Fräulein Chichi?“
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Chichi ließ sich das ganze durch den Kopf gehen und sagte: „Wenn ich noch mehr Hilfe bekomme, kann ich mit entsprechender Ausrüstung und den nötigen Zutaten sicher etwas zaubern, das den Gästen schmeckt, aber...“, ihr war eine Idee gekommen, „aber ich habe da eine Bedingung.“
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„Und die wäre?“, bohrte der Bürgermeister nach. Es war ihm anzusehen, dass er alles tun würde, um seinem Dorf mehr Einnahmen aus dem Tourismus zu bescheren. Auch Doktor Sunizir und Jana sahen sie gespannt an. Chichi holte tief Luft und formulierte ihren Wunsch. Als sie fertig war, fügte sie noch hinzu: „Es muss unter uns bleiben, unter allen Umständen, versprecht ihr mir das?“ Die drei nickten.
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„Bist du dir auch sicher?“, fragte Tana kopfschüttelnd. „Das kann ganz schön ins Auge gehen und wenn es auffliegt...“
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„Das lass meine Sorge sein“, sagte Chichi entschlossen und hielt dem Bürgermeister die Hand hin. „Kommen wir ins Geschäft?“
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„Ich brauche Sie“, sagte der Bürgermeister mit säuerlicher Mine. „Da kann ich kaum wählerisch sein...“ Und er schlug ein.
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Zur gleichen Zeit tief in der Gruft unterhalb des Klosters des Zornigen Drachen....
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„Bist du sicher, dass dies die Lösung ist?“, fragte der dicke Mönch seinen hünenhaften Ordensbruder, der sich über das von Ratten angefressene Schriftstück beugte.
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„Weißt du eine bessere Möglichkeit zu übermenschlicher Kraft zu kommen“, knurrte der Angesprochene.
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„Du kennst die Antwort, Hanakir“, murmelte der Dicke betreten und zog die orange Kutte enger an seinen schwabbeligen Körper. „Wenn nur der Abt es nicht herausfindet...“
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„Wie sollte er“, grunzte Hanakir. „Du hast die Schriftrolle ja an einem Ort gefunden, wo seit Jahrhunderten keiner aus unserem Orden mehr einen Fuß hingesetzt hat. Oder gab es Fußspuren im Staub, Deffel?“
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Deffel schüttelte den Kopf. „Sonst hätte ich das Ding nicht angerührt. Ich meine, wer stellt heute noch Blätter aus Dämonenhaut her? Sowas ist seit Jahrhunderten aus dem Mode...“
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„Schon weil es seit dem vorletzten Götterwechsel keine Dämonen mehr gibt, die in unserer Welt frei herumlaufen...“, grinste sein Gegenüber. „Also vertrödeln wir keine Zeit, ich muss diese Kraft beherrschen bis zum Turnier. Dieses Mal werden Oob und dieser Goku dran glauben müssen...“ Er lachte. Es war ein sehr schrilles Lachen, bei dem es Deffel kalt den Rücken hinunter rann. Für einen Moment glaubte er ein irres Funkeln in Hanakirs Augen zu sehen, doch er redete sich rasch ein, dass es nur an dem unsteten Licht der rußenden Fackeln lag...
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Ende des zweiten Teils
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