Er lauschte wie betrunken der stolzen Stimme seines Herren. "Und nur dir erlaube ich, mich zu besitzen... Mich so zu lieben..." Er spürte die Rociel leicht seine Hüfte bewegte, was ihm bewusst machte, dass er sehr leicht angreifbar war. Dennoch verfehlten die Worte nicht ihre Wirkung und Katan öffnete entschlossen die Augen. "Nein."
"There's just too much that time cannot erase"
"Nein?" Rociel lachte. "Was ist, mein lieber Katan? Was fehlt dir?" Ich weiß Ihr spielt mit mir. Ich weiß es, weil Ihr dies schon immer getan habt. Dennoch fällt es mir schwer nicht zu antworten, sondern Euch nur anzustarren. In Eure kalten Augen, die so schnell lichterloh brennend werden, wenn man Euch erzürnt. Habe ich das vor? Euch erzürnen? Mein Herr, mein Rociel-sama. Ich hasse es, wenn Ihr Eure Wut an mir auslasst. Der Schmerz macht alles taub. Weder Schreie noch Tränen lasst Ihr zu. Gefühle behindern Euch dabei Spaß zu haben, nicht wahr? Was würdet Ihr tun, würde ich Euch meine Tränen offen zeigen? Was würdet Ihr sagen, würdet ihr mich dabei erwischen, wie ich meinen Schmerz auslebe, in dem ich einen nach dem anderen töte, der Euch zu nahe kommt?
"When you cried I'd wipe away all of your tears When you'd scream I'd fight away all of your fears
I held your hand through all of these years"
Ich tötete wirklich jeden, der auch nur versuchte, sich Euch auf mehr als zwei Meter zu nähern. Meine Hände zitterten jedes Mal, wenn jemand vor Euch auf die Knie fiel, um Euch die Treue zu schwören, da ich stets befürchtete, er könnte Euch berühren. Schmutzige Finger, dreckiger Abschaum. Alles was Euch vorgibt die Treue zu schwören nur damit Ihr sie verschont. Ich hasse diesen Abfall, diese "Engel"...
"But you still have
all of me"
Und trotz allem liege ich hier bei Euch, in enger Umarmung. Ich will nicht einmal daran denken wie es ohne Euch wäre. Verkommen würde ich vor Einsamkeit und Sehnsucht. Vor Verlangen nach Eurer fesselnder Schönheit. Nach Euren starken und dennoch zarten Händen, die unaufhaltsam über meinen Körper fahren und mir den letzten Nerv rauben. Ihr wisst über meine Gefühle Bescheid und dennoch blickt Ihr mich erschrocken und erstaunt an, wenn ich sie Euch darbiete.
"I've tried so hard to tell myself that you're gone"
"Nichts, vergebt mir, Rociel-sama..." Ich senke die Augen um Euch nicht ansehen zu müssen. Es schmerzt zu sehr der Wahrheit ins Gesicht blicken zu müssen und dabei zu lügen. Ich halte meinen Blick gesenkt, als ich fortfahre Euch zu küssen und zu streicheln. Mein Gott, siehst du was für ein schrecklicher Mann er ist? Was du für ein grausames Wesen erschaffen hast? Siehst du, wie mein Herz beginnt zu bluten, da es alle Schmerzen einfängt und zusammenhält? Hörst du, wie dein geliebter reiner Engel mir schmutzige Worte ins Ohr flüstert? Spürst du, wie er vor Lust erzittert, sobald er meinen nackten Körper über sich spürt?
"But though you're still with me
I've been alone all along"
Mein Gott, wenn du all das siehst, weißt, hörst und spürst. Warum gibst du ihn mir dann nicht ganz? Warum nicht auch sein Herz? Kannst du dies allein nicht entbehren? Obwohl er hier liegt und ich ihn liebe, verspüre ich dennoch keine Regung in seinem Innern. Verspüre nicht den kleinsten Funken Glücks. Nur Erfüllung. Mein Körper reicht dir, Rociel? Wieso hast du mich dann nicht seelenlos erschaffen, ein Sklave wie du ihn dir wünschst... Warum hast du mir Gefühle gegeben, die dir anscheinend nur Ärger zu machen scheinen? Warum hast du mir ein Herz gegeben, dass sich nur nach dir allein verzehren kann? Dir, der zwar hier, doch unerreichbar fern ist...
"When you cried I'd wipe away all of your tears"
Ich spüre Eure Hand an meiner Wange und kehre zurück in das Hier und Jetzt. Mein Herr, mein Geliebter... "Katan. Warum siehst du mich nicht an? Bin ich so schrecklich? Bin ich wirklich das Monster, dass sie alle fürchten? Auch zu dir?" Rociels Blick war so verzweifelt, dass Katans Herz sich schmerzvoll zusammenzog. "Nein! Vergebt mir, Rociel-sama!!! Bitte vergebt mir! Ich war dumm! Ich wollte Euch nicht verletzen..." Nein, nie würde ich Euch verletzen wollen. Nie...
"When you'd scream I'd fight away all of your fears"
"Dann bin ich also noch immer der Schönste für dich? Der Einzigste? Derjenige, den du am allermeisten liebst?"
"I held your hand through all of these years"
Wie kommt Ihr nur dazu solch eine Frage zu stellen? Als ob ich Euch nicht schon immer ewig treu ergeben gedient hätte. Als ob ich Euch nicht schon immer geliebt hätte! Als ob.
"But you still have"
Katan spürte Rociels Mund an seinem und schloss die Augen. "Liebst du nur mich? Nur mich allein?" "Ja, mein Herr..." Rociels Hand wanderte über seine Brust, zu seiner Hüfte und verharrte dort. "Dann begehrst du mich wie keinen anderen?" "Ja", antwortete Katan erneut und versuchte weiter ruhig zu atmen, was ihm kaum gelingen wollte, da seine Erregung stetig wuchs. Rociel bemerkte das entzückt und legte seine zarte Hand auf seine empfindlichste Stelle. "Dir gefällt das, nicht wahr Katan? Dir gefällt mein Körper, meine Haare, mein Gesicht. Du liebst es mich zu berühren, mich zu küssen, mich zu liebkosen..." Katan schlug seine Augen auf und sah genau in Rociels. Tränen. "Mein Herr? Warum..." "Es tut mir Leid, Katan. Ich." Sanft umrahmte Katan Rociels Gesicht mit seinen Händen und küsste ihn. Wie ein kleines Kind umarmt und geküsst werden will, wenn es traurig ist, so wollte es auch sein gefeierter Rociel. Nie eine Regung, doch nun Tränen? "Rociel- sama... Warum weint Ihr? Warum diese Tränen? Auch wenn sie Euch nichts von Eurer Schönheit zu nehmen gedenken, sondern sie nur noch mehr hervorstechen lassen... ich sehe lieber Euer Lächeln. Lacht mich aus, mein Herr, wenn Ihr es wünscht. Aber bitte hört auf zu weinen..."
"All of me."
Rociel sah ihn aus großen Augen unglücklich an. "Ja, Katan... Immer wolltest du mich lachen sehen. Immer. Dennoch, du schreckst nicht vor mir zurück, wenn ich weine. Du nimmst mich in den Arm und tröstest mich... Katan, ich verdiene dich nicht. Ich weiß es. Doch mein arrogantes Herz vermag dich nicht zu lieben. Immer wieder nutze ich dich aus... Immer wieder verlange ich von dir für mich zu sündigen. Ich kann nichts anderes." Katan lauschte diesen Worten mit unbewegtem Gesicht. Er strich seinem Herrn freche Strähnen zurück, die sich in sein Gesicht verirrt hatten und horchte. Sein Mund bewegte sich, die Worte folgten langsam und gewählt. Er wusste genau, was er sagte, was er tat. "Wenn das alles war... Wenn das alles ist, was ich je bekomme... - Ja, selbst dann kann ich nicht anders als bei Euch zu bleiben. Mein Herz würde mich umbringen, würde ich mich von Euch entfernen... Es würde zerspringen in tausend kleinste Teile. Rociel... Ich liebe Euch und deswegen ertrage ich alles. Ich bitte Euch... Ich bitte dich, als Mann, als Geliebten... Gönne mir nur diese eine Nacht... Lass mich..." Er konnte nicht mehr sagen, da wurde er schon von einem stürmischen Kuss unterbrochen. Nur diese Nacht, Rociel, erlaube mir der einzige für dich zu sein. Nur diese Nacht. Ich möchte nur diese eine Nacht.
~Ende~