Fanfic: Tod in Raten - 4. und letzter Teil

seiner Vermutung richtig lag, dann...
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Bis zum Mittagessen geschah nichts mehr Aufregendes. Wie immer Akiros Gespräch mit Koiji ausgefallen war, beide saßen mit eher missmutigen Gesichtern am Tisch, ganz im Gegensatz Hamako und Aya, denen ihre junge Liebe aus den Augen leuchtete. Sakura fehlte und auch Kitai hatte sich ihr Essen aufs Zimmer bringen lassen.
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Herr Mori, Ran und Conan saßen etwas abseits der vier und unterhielten sich leise. Mori hatte offenbar noch immer keine Idee, wer der Mörder sein konnte, daher war er ziemlich grummeliger Laune. Hinzu kam, dass auch vom „Klient“ keine neue Nachricht eingetroffen war. Konnte es sein, dass der verstorbene Yuko hinter dem Klienten steckte?
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Nach dem Mittagessen zog sich jeder auf sein Zimmer zurück mit der Ausnahme Koijis, der offenbar keinen Spaß daran hatte, sich Sakuras Launen zu stellen und lieber auf der Sonnenliege ein Nickerchen hielt.
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Conan suchte sich einen stillen Platz im Garten und ordnete seine Gedanken. Das Mittagessen hatte keine neuen Hinweise geliefert, im Gegensatz zu der Unterhaltung davor...
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In diesem Moment meldete sich der stumme Alarm seines Handy. Ein vorsichtiger Blick zeigte ihm, dass er tatsächlich allein war. Dann zog er das Handy heraus und drückte die Taste. „Ja?“
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Professor Akasa klang etwas außer Atem. „Ich habe alles gefunden. Es ist genau so wie du vermutet hast. Willst du es schwarz auf weiß? Dann schicke ich es dir mit einem Eilkurier.“
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„Nicht notwendig“, sagte Conan, erleichtert darüber, dass er nun alles beisammen hatte, um den Mörder zu entlarven. „Wichtig ist nur, dass ich genau weiß, wo und wie die Polizei darauf stoßen kann...“
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Wenig später beendete Conan das Gespräch mit dem Professor und nahm seine Masche ab. Es war wieder an der Zeit, Kogoro Mori unverdiente Lorbeeren zukommen zu lassen. Mit einem Seufzer tippte Conan die Nummer der örtlichen Polizei. „Hallo, hier ist Kogoro Mori. Könnte ich bitte mit Inspektor Kiban sprechen?“
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Der Inspektor war nicht überrascht, dass der große Detektiv aus der Hauptstadt schon den Fall gelöst hatte, aber als er dann die Einzelheiten hörte, blieb ihm doch die Spucke weg.
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„Ich verlasse mich auf Sie, dass Sie das alles nachprüfen, Herr Inspektor“, sagte Conan mit Moris Stimme. „Nur wenn jede Vermutung durch Fakten zu einer Tatsache geworden ist, können Sie zur Tat schreiten.“
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„Sie reden mit keinem Greenhorn“, sagte der Inspektor scharf. „Ich weiß, wie wichtig die Beweise sind. Vor allem bei einer so unglaublichen Geschichte...“
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Als Conan ein paar Minuten später sein Handy wieder einsteckte, seufzte er. Dieser Fall mochte kurz vor dem Ende stehen, aber in der Sache mit dem Klienten war er keinen Schritt weiter gekommen.
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Wie berechnet trafen Inspektor Kiban und seine Beamten am frühen Nachmittag ein und beorderten alle Beteiligten in den Speisesaal. Kitai hielt sich bewusst abseits.
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Sakura hatte sich schwer auf Akiro gestützt, was den beiden spöttische Blicke von Koiji eintrug.
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Hamako und Aya saßen eng neben einander. Frau Kamao stand mit verschränkten Händen in der Nähe von Kitai und Detektiv Mori fragte sich verzweifelt, was er nach Conans Aussage wohl im Halbschlaf geniales bei seinem Telefonat mit dem Inspektor gesagt haben sollte. Er erinnerte sich an gar nichts, aber so begeistert und beeindruckt wie Kiban ihm die Hand geschüttelt hatte, konnte er sich wohl kaum mit einer Entschuldigung aus der Sache winden, ohne wie der größte Trottel dazustehen. Conan hoffte, dass der Inspektor die Aufklärung auch wirklich lückenlos beendet hatte und war froh, als Mori darauf bestand, dass Kiban allein die Tatsache auflisten und den Mörder nennen sollte.
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„Sie sind so bescheiden wie Sie genial sind“, sagte Inspektor Kiban. „Meine Frau ist ganz zu recht von ihnen begeistert.“
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Doch nun stand der Inspektor mit sehr ernstem Gesicht vor den Betroffenen. „Ich habe in meiner ganzen Laufbahn noch keinen Fall wie diesen gehabt“, begann er seine Rede. „Ohne die Hinweise von Detektiv Mori würden wir ohne Zweifel noch immer im Dunkeln tappen.“
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Der Genannte grinste wie immer, wenn er sich nicht sicher war, wofür er eigentlich gelobt wurde und wehrte jeden Dank ab. „Ich habe nur getan, was jeder Detektiv tun muss“, sagte er rasch. „Bitte, die ganze Arbeit haben doch Sie getan, Sie und ihre tüchtigen Beamten.“
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„Wer?“, fragte Sakura mit noch immer schwerer Zunge, „wer hat meinen“, sie sah wütend zu Kitai hinüber, welche ihrerseits mit einem verächtlichen Blick konterte, „...meinen Yuko getötet?“
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„Dazu kommen wir gleich, Fräulein Hakobi“, sagte der Inspektor. „Der Mörder ist ungemein raffiniert vorgegangen und hätte er nicht ein paar kleine Fehler begangen, wäre der Verdacht nie und nimmer auf ihn gefallen. Meine Hochachtung vor so viel Raffinesse“, der Inspektor drehte sich leicht zur Seite und sah dem Mörder offen ins Gesicht, „Herr Shidodai.“
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„Ich wusste es doch!“ kreischte Sakura und riss sich von Akiro los, um sich auf Koiji zu stürzen, doch der Heilpraktiker hielt sie zurück.
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Koiji selbst sah nicht im mindesten schuldbewusst drein. „Ganz nette Überraschung, Herr Inspektor. Nur leider vergessen Sie, dass im Grunde ich das Opfer sein sollte.“
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„Das war eine voreilige Schlussfolgerung meinerseits“, sagte der Inspektor, nicht im mindesten aus der Ruhe gebracht, „die Sie sehr geschickt herbei geführt haben.“
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„Es war doch Gift in meinem Blut, vergessen? Ich hätte ebensogut drauf gehen können...“, konterte Koiji.
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„Wir haben uns die Befunde noch einmal angeschaut und die Proben erneut untersuchen lassen. Dieses Mal allerdings nicht danach, ob Gift in ihrem Blut war, sondern ob es Anzeichen einer gezielten Immunisierung gab und“, er fischte einen Umschlag aus seiner Tasche, „es sieht ganz danach aus, als ob sie ihre eigene kleine Vergiftung schon längere Zeit geplant haben. Ich habe hier eine Liste von Medikamenten, die in ihrem Krankenhaus verbraucht werden und obwohl es keine Fälle gab, wofür man das Gegenmittel gebraucht hätte, ist ein stetiger Verbrauch desselben festzustellen. Nicht so viel, dass man Alarm geschlagen hätte, aber für ihre Zwecke mehr als genug, wenn man es sorgsam hortet...“
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„Na und? Mehr als nur ein bisschen Vorsicht können Sie mir damit nicht nachweisen. Wenn ich mich erinnere, ist die bei mir Haben Sie sonst nichts gegen mich in der Hand? Wo ist mein Motiv?
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Conan presste die Lippen zusammen. Dieser Koiji war viel kaltblütiger und gelassener, als er erwartet hatte. Es würde viel schwerer sein, als er gedacht hatte...
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„Sagt Ihnen der Name Yoriko Seika etwas, Herr Koiji?“, fragte Inspektor Kiban gelassen.
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Man musste Koiji zugute halten, dass er nicht zusammenzuckte. Wohl aber Sakura. Diese riss ihre Augen weit auf. „War das nicht die alte Dame, die ...“
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„...die als erste ihr Vermögen dem Krankenhaus ihres Vaters und nicht ihren Verwandten vermacht hat“, führte der Inspektor weiter aus. „Unsere Nachforschungen haben ergeben, dass Sie damals noch eine Schwester in der Ausbildung waren und dennoch die volle Verantwortung für frau Seiko übertragen bekommen haben. Wir haben auch erfahren, dass der Enkel der alten Dame ziemlich verzweifelt war und nach dem Bankrott seines Vaters keine Möglichkeit hatte, einen Anwalt zu bezahlen, um das Testament anzufechten.“ Seine Augen ließen Koiji nicht los. „Dieser Enkel waren Sie, Herr Shihodai. Auch wenn Sie damals nur ihrer Großmutter zuliebe den Namen Ihrer Mutter getragen haben und diesen nach dem Tod von Frau Seiko wieder ablegten, um unerkannt die Assistentenstelle in diesem Krankenhaus zu bekommen, das Sie um all Ihre Träum betrogen hatte. Vielleicht waren Ihre Absichten zu Beginn edel, vielleicht wollten Sie diese Erbschleicherei auffliegen lassen, aber dann haben Sie eine bessere Methode gefunden, um es dem Klinikchef und dessen Tochter heimzuzahlen.“
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„Was?“ Sakura starrte Koiji an, als wäre er ein Monster. „Du hast dich nur mit mir verlobt, um dich an meinem Vater und mir zu rächen?“
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„Das ist doch alles Unsinn, Liebling“, schnurrte Koiji, obwohl seine Mine nun bereits nicht mehr ganz so selbstsicher wirkte. „Du weißt doch, dass ich dich über alles liebe und daher möchte, dass du bald wieder gesund wirst...“
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„Warum verschließt du dann die Medikamente nicht besser?“, fuhr ihn Akiro an. „Warum hast du ausgerechnet das Zeug überhaupt mitgenommen, von dem du weißt, dass sie danach süchtig ist? All deine Strenge und deine Gemeinheiten ... sie haben doch absolut immer das Gegenteil bewirkt, dabei solltest du das als Arzt selber wissen. Fast als ob du ...“ Erschrocken hielt er inne und seine Augen weiteten sich.
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„Sie habe es offenbar erfasst“, nickte Inspektor Kiban. „Wie wir feststellen konnten, fehlen aus dem Krankenhausbestand seit ungefähr einem Monat nach der Verlobung von Fräulein Hakobi und Herrn Shihodai dieverse Beruhigungsmittel und andere Präperate, wobei die Menge immer mehr zugenommen hat. Herr Hakobi selbst hat mir gegenüber zugegeben, dass er nach internen Nachforschungen seine eigene Tochter verdächtigt und daher keine Anzeige erstattet hat. Allerdings hat er darauf bestanden, dass Fräulein Hakobi keinen Dienst mehr versieht. Damit aber nicht genug, da er dank Herrn Shihodais geschickt verschleiertem Gegensteuern seine Tochter zu keiner Therapie überreden konnte, hat er durchgesetzt, dass ein Berater hinzugezogen wird und damit haben für Sie neue Probleme begonnen, Herr Shihodai, richtig?“
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„Wieso denn Probleme?“ Koiji lächtelte überlegen. „Immerhin war ich es doch, der Yuko vorgeschlagen hat.“
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„Weil Sie ihm nicht zutrauten,