Fanfic: Sidestory zu Du bist mein - Gequältes Herz Teil 3

Chapter: Sidestory zu Du bist mein - Gequältes Herz Teil 3

Gequältes Herz Teil 3
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Chichi sah Tana an und die junge Frau nickte. „Das klingt gut!“, sagte sie. Chichi war erleichtert. Lange hatte sie überlegt, welche Köstlichkeiten sie für das Fest zubereiten wollte. Von einer Vielzahl exotischer Häppchen, wie Ririka sie letztes Jahr geboten hatte, war sie rasch abgekommen. Die Leute hier würden sich lieber satt essen, und außerdem würde Goku dabei sein, der hatte ja immer Hunger für zehn.
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Somit kam nur eines in Frage: „Also gefüllter Ochse am Spieß, gefüllte Truthähne und Spanferkel. Dazu Fisch vom Grill und Grillkartoffeln, sowie Berge von Reis.“
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„Damit werden alle zufrieden sein“, versicherte Tana. „Wir sind eben kein nobles Haus wie das von Ririka.“
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Dem musste Chichi zustimmen. Sie verstand zwar vom Kochen so einiges, aber sie war kein Chefkoch für exquisite Speisen. Leckere Hausmannskost musste eben reichen.
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Nachdem sie die benötigten Zutaten für doppelt so viele Gäste wie letztes Jahr aufgelistet hatte, ging sie damit zum Bürgermeister.
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Dem fielen fast die Augen aus dem Kopf. „Was? Das alles?“
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„So schlimm ist es nicht“, sagte Chichi. Sie hatte ihr Haar zu einem dicken Zopf geflochten und diesen hochgesteckt, damit er bei der Arbeit nicht im Weg war. Sie wusste, dass dies sie älter machte, aber in den Verhandlungen mit dem gierigen und zugleich geizigen Bürgermeister war es nicht von Nachteil. „Immerhin stehen weder Kaviar, noch Hummer oder Trüffel auf meiner Liste, oder?“
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„Aber“, der Bürgermeister fischte ein Tuch aus seiner Hosentasche und fuhr sich damit über das rote Gesicht, „aber da steht etwas von den Kosten für 20 Reiskocher, 10 Angler und 15 Hilfskräfte.“
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„Ich wüsste nicht, wie wir ohne genügend Fisch und Reis die Leute satt kriegen sollen.“ Chichi zuckte mit den Achseln. Sie war es gewohnt zu feilschen und zu verhandeln. Nicht umsonst hatte sie für ihr mageres Haushaltsbudget stets die besten Teile des Sonderangebotes noch mal verbilligt ergattert.
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„Das meine ich nicht!“ Der Bürgermeister knallte die Liste auf die lackierte Schreibtischoberfläche. „Wir haben hier im Dorf doch genügend Haushalte mit Reiskochern, und eine reihe alter Herren, die das Angeln lieben. Unsere Frauen würden es sicher als Ehre betrachten, an das Festmahl mit Hand an zu legen. Diese drei Posten können wir uns sicher sparen.“ Er zückte einen Stift und machte sich auf dem Blatt die nötigen Notizen. „Dann wären da die Schweine, Truthähne und die drei Ochsen, ... ich kenne ein paar Bauern, denen täte ein Beitrag zur Allgemeinheit nicht schlecht und außerdem könnten sie ihre Abhofprodukte bewerben.“ Zwei weitere Notizen. „Dann das Geschirr, ... Pappteller und Becher genügen, dann geht zumindest nichts zu Bruch.“
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Als er fertig war, betrugen die Kosten nur noch ein Zehntel der von Tana und Chichi geschätzten Summe. Der Bürgermeister war zufrieden und Chichi war es auch. Es würden genügend Hände zu ihrer Unterstützung da sein, nur so konnte ihr Plan gelingen.
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„Noch immer keinen Appetit, Goku?“, fragte Ririka besorgt und stellte den Korb mit den Köstlichkeiten vor ihn auf den Tisch.
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Seit er von seiner vergeblichen Suche zurück gekommen war, hatte er zwar nach wie vor mit Oob trainiert, aber von seinem Schwung und seiner Fröhlichkeit war nicht viel geblieben. Ririka ärgerte es, dass er so sehr an seiner reizlosen Frau zu hängen schien. Am Abend aß er immer seinen Teller leer, aber er zeigte mit keiner Mine ob es ihm auch geschmeckt hatte. So konnte sich Ririka des Eindrucks nicht erwehren, dass sie Goku genauso Sägespäne mit Soße hätte vorsetzen können.
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Goku warf einen Blick in den Korb und griff sich eines der Sandwiches heraus. In zwei Bissen hatte er es verdrückt, ohne zu wissen, ob es mit Thunfisch oder Salami belegt gewesen war. Da Oob dem Turnier entgegen fieberte, hatten sie es sich angewöhnt im Garten hinter dem Gasthof zu trainieren, wo Ririka einen Kampfring gemäß den Turnierregeln hatte aufbauen lassen. „Du wirst keine Gegner haben, die dir auch nur im mindesten das Wasser reichen können“, hatte Goku im Hinblick auf das letzte Turnier gesagt. „Also feilen wir an der Kontrolle deiner Kraft, damit du niemanden aus Versehen tötest.“ Und Gokus Gedanke, dabei in der Nähe des Gasthofes zu trainieren wirkte sich dämpfend auf Oobs Übereifer aus. Schließlich wusste der Kleine, was ihm blühte, sollte er auch nur ein Fenster zertrümmern.
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Ririka war das nur recht, so konnte sie die Trainingspausen nützen, um Goku zu verwöhnen. Ihr Pech war nur, dass er es nicht zu bemerken schien. Zwar war er immer freundlich und dankbar, aber er schien weder ihr Makeup, noch ihre neue Frisur oder den offenherzigen Ausschnitt ihres neuen Kleides zu sehen.
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Vielleicht würde er eher auftauen, wenn sie über das Einzige sprach, das ihn zu interessieren schien, das Kämpfen. „Wie ich gehört habe, sind sie in Sandberg schon fleißig dran, den Ring zu zimmern. Vielleicht sollte man mal hingehen und sich das aus der Nähe ansehen. Wäre doch möglich, dass sie ein paar Maße geändert haben. Sollen wir vielleicht heute Abend...“
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Sie hatte noch nicht fertig gesprochen, da war Goku bereits aufgesprungen. „Heute Abend?“ Er schüttelte den Kopf. „Einzelheiten sieht bei Tageslicht am besten. Sag Oob er soll sich aufwärmen, bis ich zurückkomme!“
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Damit flog er davon. Oob, der kurze Zeit später aus dem Gasthof kam, sah sich vergeblich nach seinem Trainer um. Seine Mutter hockte etwas frustriert dreinblickend auf dem Rand des Ringes und futterte ein Roastbeefsandwich. Als sie seinen hungrigen Gesichtsausdruck bemerkte hielt sie ihm den Korb hin. „Iss du den Rest!“
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„Goku?“, fragte Ob zwischen zwei Bissen. Seine Mutter glitt von ihrem Sitzplatz, strich sich die Falten ihres weiten Rockes glatt und seufzte. „Der macht einen Erkundungsflug. Du sollst dich aufwärmen. Ich muss mich um die Gäste kümmern.“
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Man sah ihr an, dass sie mit ihrem Latein so ziemlich am Ende war. Noch war sie nicht zum Äußersten gegangen, aber wenn Goku sich weiter so stur stellte....
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Weit von den beiden Dörfern entfernt, schultere Bulma ihren Rucksack und überprüfte ein letztes Mal ihre Frisur.
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„Du siehst gut aus, Mädchen“, lächelte Nasumi, Lumias Mutter.
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„Ist es wirklich okay, dass ich ihre Sachen trage?“, fragte Bulma und strich sich über die weiche blaue Wildlederjacke.
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„Wer soll die Sachen sonst tragen?“, gab Nasumi zurück und wischte sich kurz über die feuchten Augen. „Ich hätte sie schon lange an einen Secondhandladen verkaufen können, aber irgend etwas hat mich abgehalten. Mein Gefühl sagt mir, dass es gut ist die Sachen dir zu überlassen. Du hast so viel für Lumia getan, ohne deine Unterstützung hätte sie nie die teuren Fernkurse belegen können. Auf diese Weise kann ich mich endlich erkenntlich zeigen und außerdem ist es sehr nett, dass du hier wohnen bleibst, obwohl die Unterkunft bescheiden ist.“
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„Ach das...“ Bulma wurde kurz rot, „das tue ich hauptsächlich für mich. Ich habe meiner Familie diese Nummer hier angegeben und wenn jemand anruft ...“
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„Könnte ich doch jederzeit sagen, in welchem Hotel du wohnst“, meinte Nasumi. „Streite es nicht ab, du willst mir alten Frau nur ein bisschen Gesellschaft leisten.“
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„So alt bist du nicht!“ Bulma und Nasumi waren beim Frühstück überein gekommen, sich zu duzen, weil sich Bulma trotz ihres jungen Körpers Lumias Mutter dem Alter her nahe fühlte. Bei der Erinnerung an ihre eigene Einsamkeit und das trotz eines Mannes und zweier Kinder im Haus, stieg wieder Wut und Schmerz in ihr hoch. Nein, sie würde alles dafür tun, dass Nasumi sich einsam fühlte. Niemand würde ihr je Lumia ersetzen können. Doch nach Nasumis Erzählung war ihr Mann schon kurz nach Lumias Geburt gestorben und so hatte sich Bulma zum Ziel gesetzt, dass sie nicht eher nach Hause zurückkehren würde, bis dass Nasumi einen netten Mann gefunden hatte.
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Auf dem Weg vom Haus zur Universität sah sie sich unauffällig um, ob nicht der eine oder andere nette Jungeselle oder Witwer in Nasumis Alter in der Nähe anzutreffen war. Doch ihr begegneten vor allem Hausfrauen und junge Leute. Kurz vor der Universität schließlich beschloss sie, die Suche für heute bleiben zu lassen, jetzt stand ihr Wichtigeres bevor. Der Gebäudekomplex des Campus befand sich mitten in einem sehr großzügig angelegten Park. Scharen von Studenten strömten über den breiten, gepflasterten Hauptweg auf das Verwaltungsgebäude zu.
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Da Bulma sich noch ein wenig sammeln wollte, schlug sie einen Seitenweg ein, den sonst niemand zu benützen schien. Da sie den ganzen Vormittag Zeit hatte, schlenderte sie gemütlich zwischen Blutahorns, Ginkobäumen und verstreuten Springbrunnen auf ihr Ziel zu. An einer Biegung schließlich nahm Bulma den Rucksack ab und kramte die Papiere hervor, die ihre Einschreibung bestätigten. Gleich würde sie ihren Studentenausweis abholen und sich endlich für jene Vorlesungen und Kurse eintragen lassen, die sie schon immer mal hatte besuchen wollen. Ihr Vater war ein genialer Erfinder, aber immer ein lausiger Lehrer gewesen. Ihre eigene Stärke lag in der Praxis, aber von Theorie hatte sie nie viel mitbekommen. Das alles würde sich nun ändern. Das alles war Teil ihres neuen Lebens.
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Gerade als sie den Rucksack wieder schultern wollte, wurde sie von hinten angerempelt und stolperte.
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„Was zum Teufel..“, schimpfe sie und drehte sich um. Vor ihr stand ein junger Mann