Fanfic: Sidestory zu Du bist mein - Gequältes Herz Teil 3

mit verstrubbelten, honiggoldenen Haaren, dessen leicht verwirrte, graugrüne Augen den Boden zwischen ihnen absuchten. „Wo ist sie nur..“, murmelte der Student und kniff die Augen zusammen. Neugierig geworden schluckte Bulma ihren Ärger hinunter und folgte seinem Blick. Nach ein paar Augenblicken entdeckte sie die Brille im Gras und hob sie auf. „Suchst du das?“
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Erst jetzt sah er sie an und lächelte erleichtert. „Ja, danke!“ Sie reichte ihm die Brille und er setzte sie mit einem Seufzer auf. Sein Blick wurde klar und scharf. „Tut... tut mir leid, dass ich dich angerempelt habe, aber ich habe es eilig...“ Damit wollte er an ihr vorbei, doch da waren schon eilige Schritte zu hören. „Er muss da vorne sein“, sagte eine helle Mädchenstimme.
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„Genau“, stimmte ihr eine etwas dunklere Stimme zu. „So leicht kommt er uns nicht davon. Erst soll er uns den Campus zeigen und dann sehen wir weiter.“
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„Denkst du nicht, dass wir zu aufdringlich sind, Imai?“, fragte eine dritte Stimme. „Nur weil Cano der Sohn von Professor Shido ist, sollten wir ihn nicht so in die Enge treiben.“
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„Du bist gut“, ereiferte sich die erste Stimme. „Wenn wir uns nicht beeilen, schnappt ihn sich noch eine andere und wir schauen durch die Lappen. Sein Vater ist nicht umsonst Mitbegründer der Universität und schwimmt in Geld.“
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Bulma sah den gehetzten Ausdruck im Gesicht des blonden Studenten und gab den Weg frei. Doch dieser schien den Gedanken an Flucht aufgeben zu haben. Statt dessen trat er ganz nah an sie heran, und da er gut einen Kopf größer war, hatte er keine Mühe ihr Gesicht genau zu studieren. „Du bist sehr schön“, sagte er und es klang als neutrales Kompliment, fast als wäre sie eine Blume. Sein nächster Satz war schon weit weniger neutral. „Entschuldige bitte...“ Ehe sie wusste, was er im Sinn hatte, fasste er sie an den Schultern, zog sie an sich und küsste sie. Just da bogen die drei Verfolgerinnen um die Ecke, sahen die Szene und erstarrten. Bulma, die vor Schreck einen Moment lang nicht reagiert hatte, registrierte, dass sein Kuss alles andere als eine Verführung war, er war vielmehr kühl und unbeholfen, fast ein Hilferuf. So zögerte sie lange genug, um das falsche Bild zu unterstreichen.
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„Verflucht!“, zischte Imai und drehte sich auf der Stelle um. Ihre beiden Freundinnen folgten ihr und kaum waren sie außer Sichtweite, da riss sich Bulma los und knallte Cano ihre flache Hand ins Gesicht.
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„Aua!“ Er trat zurück und rieb sich die gerötete Stelle. „Ich habe mich doch entschuldigt.“
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„Ich mag es nicht, benutzt zu werden“, sagte Bulma kühl und hob ihren Rucksack auf. „Und jetzt entschuldige mich.“
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Damit drehte sie ihm den Rücken zu und ging mit raschen Schritten quer über den Rasen, um auf den Hauptweg zu gelangen.
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„So warte doch!“ Er holte sie ein und ging neben ihr her. „Es tut mir wirklich leid“, sagte er ehrlich zerknirscht. „Ich wollte deine Gefühle nicht verletzen, ich war einfach in Panik...“ Ein rascher Blick in sein Gesicht überzeugte Bulma, dass er die Wahrheit sagte. „Okay, Entschuldigung akzeptiert“, sagte sie und wedelte mit der Hand. „Würdest du mich bitte in Ruhe lassen und mir nicht nachlaufen?“
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„Sorry“, er lachte verlegen und fuhr sich durch die Haare, „aber wir haben das gleich Ziel. Soll ich dich vorgehen lassen? Ich kann dir aber auch zeigen, wo alles ist, so als Entschuldigung. Mein Vater“, er zögerte, „mein Vater ist Professor Shido, daher kenne ich mich hier gut aus.“
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„Shido?“, Bulma runzelte die Stirn, „der Professor Shido, der mit seiner Theorie über die Krümmung der Realität in Kombination mit einem Zeitparadoxon so viel Aufsehen erregt hat?“
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„Ja, er unterrichtet hier Quantenmechanik, aber das wird dich kaum interessieren.“
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„Und ob mich das interessiert.“ Sie hielt ihm die Liste mit den Kursen hin, das rote X bei der Quantenmechanik war nicht zu übersehen. „Besuchst du den Kurs auch?“
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„Ich?“ Er lachte. „Nein, ich werde mich für kreative Physik anmelden. Die Vorträge meines alten Herrn kenne ich schon auswendig und beide Veranstaltungen finden gleichzeitig statt.“
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Bulma seufzte. „Leider. Kreative Physik hätte mich auch interessiert. Aber ich schätze, der Kurs wird nächstes Semester wiederholt.“ Da fiel ihr ein, dass sie sich ja nur für ein Semester frei genommen hatte. Jetzt, da die Universität zum Greifen nahe war, bedauerte sie insgeheim nicht mehr Zeit zu haben. Andererseits … ihr fehlten die Kinder und natürlich Vegeta. Sie hätte ihnen gern von Luminas Tod erzählt… doch …. wäre sie getröstet worden? Bei dem Gedanken blieb ein bitterer Nachgeschmack. Irgendwie … irgendwie fehlte ihr der Glauben daran, dass ihre Familie sich sonderlich um ihren persönlichen Schmerz gekümmert hätte. Hauptsache, das Essen stand pünktlich auf dem Tisch, Hauptsache, man hatte genügend Taschengeld und durfte am Abend länger ausbleiben…
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„Da drüben ist der Eingang zu den Büros“, sagte Cano fröhlich. Bulma schüttelte den Kopf, um ihre düsteren Gedanken loszuwerden. Ihre Familie war wohlbehalten zuhause. Bestimmt würde sich in den nächsten Tagen Vegeta bei ihr melden und ihr wütend befehlen, zurückzukommen. Ganz bestimmt. Sie würde nicht vergessen sein…. Mit diesem positiven Gefühl schritt sie beschwingt die Treppen hinauf. Bis es soweit war, würde sie die Zeit hier genießen, dieses Stück Jugend, das sie sich selbst zum Geschenk gemacht hatte…
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„Und jetzt langsam loslassen!“ Doktor Sunizir rieb sich die Stirn und schob seinen Strohhut zurück. In der Hand hielt er den Plan für den Ring. „Hmm…“ Irgendetwas kam ihm daran nicht so richtig vor.
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„Was soll den das?“, hörte er hinter sich eine nicht ganz unbekannte Stimme. Sunizir drehte sich um. „Ah, der Bezwinger aller!“, grinste er. „Wie gefällt dir unser Ring, Goku?“
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Der Saiyajin kratze sich am Kopf. „Ich habe schon in vielen Ringen gekämpft, die Platten, die Größe, es passt alles, aber was der Fahnenmast in der Mitte soll…“
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Der Arzt schlug sich auf die Stirn. „Das also ist es!“ Er hielt den Plan ins Licht, sodass Goku ihn sehen konnte. „Der stammt vom Bürgermeister. Ich hätte mir gleich denken können, dass da etwas faul dran ist.“
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„Das kriegen wir rasch in Ordnung!“ Goku sprang auf den Ring, spazierte zu dem Fahnenmast, den die stärksten Männer des Dorfes gerade eben unter viel Ächzen und Schwitzen im Loch in der Mitte des Ringes versenkt hatten, und hob den hohen Holzpfahl locker mit einer Hand heraus. Da er nicht so recht wusste, was er damit tun sollte, sah er Sunizir fragend an. Dieser hatte ihn mit offenem Mund beobachtet, genauso wie die verschwitzten Männer, von denen die meisten in Gedanken davon Abstand nahmen, sich für das Turnier eintragen zu lassen.
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„Ab besten hier drüben“, sagte Sunizir, nachdem er sich von der Verblüffung erholt hatte. „Hier ist ausreichend Platz dafür.“
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„Gut.“ Ohne erkennbare Mühe rammte Goku den Fahnenmast in die weiche Erde außerhalb des Ringes.
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„Was soll denn das?“ Der Bürgermeister kam daher gewieselt und starrte Goku und den Arzt anklagend an. „Ich habe doch extra alles so abmessen lassen, dass die Flagge unseres Dorfes...“
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„Unser Dorf hatte keine Flagge bis Sie auf die Idee gekommen sind eine machen zu lassen“, schnitt ihm Sunizir das Wort ab. „Goku hat völlig richtig gehandelt. Dieser Holzpflock gehört keinesfalls mitten in den Ring. Wenn sie diesen hässlichen Fetzen Stoff unbedingt flattern lassen wollen, Herr Bürgermeister, dann kann man ihn da drüben genauso gut sehen.“
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„Aber, ... aber...“ Man sah dem Bürgermeister förmlich an, wie sehr er danach lechzte, seinem Dorf und somit seiner eigenen Position einen übertrieben großartigen Anstrich zu geben.
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„Sie wollen doch nicht, dass ihr schöner Mast bei einem Kampf irrtümlich zu Bruch geht“, warf Goku ein.
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„Zu Bruch geht?“ Der Bürgermeister sah den Mast an. „Das ist bestes Eisenholz, hart wie Stein und mindestens so schwer, hat man mir versichert. Den bricht niemand.“
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„Das mit dem Eisenholz mag schon stimmen“, grinste Sunizir, „aber erinnern sie sich an die Kämpfe im letzten Jahr?“
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„Da war ich auf Dienstreise“, erinnerte der Bürgermeister, „und auf den ganzen Tratsch darüber gebe ich nichts. Der da“, er wies auf Goku, „mag hundertmal „Wundermann“ heißen, aber außer dass er fliegen kann und rumbrüllen wie ein Stier ...“
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Mit einem Seufzer nahm der Arzt seinen Hut ab. „Mal sehen... ah ja...“ Er zeigte auf den mannshohen Felsen auf der anderen Seite des Baches. „Goku, könntest bitte...“
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Der Saiyajin nickte und setzte mit einem gewaltigen Sprung über den Bach hinweg. Die alten Herren, die dort eifrigst beim Angeln saßen, ließen um ein Haar ihre Angelruten fallen, als er so plötzlich neben ihnen auftauchte. „Entschuldigt...“
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Mehr sagte er nicht, als seine Handkante auf den Felsen niederfuhr und diesen mit einem kaum hörbaren Knacksen in zwei Teile spaltete.
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Dem Bürgermeister sackte die Kinnlade nach unten. „Wie ...?“
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Aber Goku war noch nicht fertig. Wieder und Wieder hagelte es Schläge auf den Felsen (sehr zarte Schläge, nach Gokus Maßstäben, er wollte ja nicht, dass herum fliegende Steinsplitter die alten Herren trafen) und als er endlich zurücktrat, war von dem Felsen nur noch ein Haufen faustgroßer Brocken übrig.
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