Fanfic: Sidestory zu Du bist mein - Gequältes Herz Teil 4

überschäumender Freude über ihre neue Jugend gekauft hatte. Nicht dass es ihr normaler Stil war, aber es hatte ihr einfach gefallen. Ein etwas trauriges Lächeln spielte um ihre Lippen, als sie das Kleid herausnahm und Tama unters Kinn hielt. „Wir haben die gleiche Größe, es wird dir stehen.“
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„Aber...aber...“, Tamas Hand strich über die honiggoldene Seide. „Das ist bestimmt irre teuer gewesen, wenn es schmutzig wird oder einen Riss bekommt...“
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„Dann wird es gereinigt und genäht“, sagte Chichi mit ihrem Sinn fürs Praktische. „Ich hoffe nur, dass dir auch die Schuhe passen.“
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Eine gute halbe Stunde später, längst hatten sich am Fuß der Treppe alle versammelt, die gerade nichts zu tun hatten, ging die Zimmertüre auf und Chichi trat heraus, eine wunderschöne Tama an der Hand führend. „Jetzt zier dich nicht so!“
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Ein Raunen ging durch die Gruppe und Sumira wischte sich ein paar Tränen der Rührung aus den Augenwinkeln. Eilends brachte sie einen weit fallenden, grauen Umhang mit Kapuze, der das Kleid und die Frisur bis zum großen Auftritt schützen würde. Zufrieden übergab Chichi Tama der Obhut ihrer Mutter und lief zurück ins Zimmer um sich für ihre eigene Aufgabe zurecht zu machen.
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Auf der Wiese rings um den Ring herrschte bereits ein dichtes Gedränge, die Gäste warteten auf die Modenschau, die ihnen wie jedes Jahr das Warten auf das eigentliche Turnier verkürzen würde. Wetten wurden abgeschlossen, wer wohl dieses Jahr die meisten Blumen und den meisten Applaus bekommen würde.
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„Du bist bestimmt die allerschönste“, sagte Oob und sah seine Mutter bewundernd an. Ririka strich den Rock ihres dunkelblauen Kleides glatt und lächelte. „Danke, mein Sohn, aber es sind jede Menge hübscher Mädchen da, die viel jünger sind als ich. Bestimmt bin ich nicht die schönste von allen...“ Bei diesen Worten schielte sie zu Goku hinüber, der nur ein paar Schritte entfernt an seiner Krawatte zerrte. Am liebsten wäre er wie immer in seinem Kampfanzug gekommen, aber Ririka hatte ihn so lange gedrängt bis er sich widerstrebend in den Anzug und das Hemd hatte zwängen lassen, das sie für ihn besorgt hatte.
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Da er für dererlei Dinge keinen Blick hatte, fiel ihm nicht auf, dass die Farbe seines Anzuges genau dieselbe war wie die des Kleides und dass Oob denselben Anzug ein paar Größen kleiner trug. Auf jeden Fremden machten die drei auf den ersten Blick das perfekte Bild einer harmonischen Familie. Zu Ririkas Leidwesen schien Goku ihr sorgfältig gemachtes Äußeres nicht wahrzunehmen. Sein Blick wanderte in freundlicher Gleichgültigkeit über ihre glänzenden Haare, die bemalten Lippen und mit Rouge betonten Wangenknochen. „Du siehst nett aus“, sagte er und Ririka packte den Griff ihres Sonnenschirmes fester. Sie hatte Stunden damit zugebracht, sich auf das Vorteilhafteste zu stylen alles, was er dazu zu sagen hatte, war „nett“.
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„Mama, sieht aus, als ob es gleich mal anfängt. Du solltest zu den anderen gehen“, drängte Oob. Son Goku nickte dazu. „Je schneller das erledigt ist, desto schneller können die Kämpfe beginnen.“
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„Schon gut“, zischte frustriert und spannte ihren Schirm auf. Ein tiefer Atemzug und mit königlichem Lächeln schritt sie über den Rasen zur Schlange der wartenden Mädchen hinüber. Die vorwiegend männlichen Zuschauer, die sich bereits um den Ring geschart hatten, wichen bereitwillig zurück, als Goku und Oob sich näherten, sodass diese beiden problemlos einen Platz in der vordersten Reihe bekamen.
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Da es offiziell nur eine Modenschau war, gab es keine Reihung und keine Preise. Dennoch war die vergangenen Jahre hindurch immer klar gewesen, dass im Falle einer Reihung die Krone stets Ririka auf die Haare hätte gedrückt werden müssen.
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Ririkas Blick streifte ihre Konkurrenz und sie lächelte nicht unzufrieden. Ja, ein paar der jungen Dinger hatten sich im vergangenen Jahr gemausert und die eine oder andere sah nicht unvorteilhaft aus. Dennoch waren die Kleider meist altmodisch, die Sommersprossen zu dicht, die Nase zu groß oder die Haare zu stumpf, kurzum, es gab niemanden, der ihr den Rang ablaufen konnte. Soeben kam die wohl letzte Teilnehmerin herbei geeilt, ach Gott, das Kind litt offenbar unter Schüchternheit so wie sie Gesicht und Kleid unter Umhang und Kapuze verbarg. Hoffentlich wurde das arme Ding nicht ausgebuht.
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„Nur nicht nervös sein, Kleine“, sagte Ririka gönnerhaft halblaut zu ihr. „Es soll doch alles nur ein Spaß für die Zuschauer sein und auch für uns.“
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Ein flüchtiges Lächeln blitzte im Schatten der Kapuze und Ririka musste sich anstrengen, um das leise geflüsterte „Vielen Dank“, zu hören.
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Soeben trat der Bürgermeister in den Ring, räusperte sich und bat um Ruhe. Als er ein Büschel eng beschriebener Blätter aus der Tasche zog und tief Luft holte, gähnte Goku unverhohlen in Erwartung einer tödlich langweiligen Rede. Der Bürgermeister erinnerte sich noch an die Kraftdemonstration beim Aufbau des Rings und disponierte rasch um. Die Rede würde er in der Gemeindeversammlung zum Besten geben, hier war kurz und knapp gefragt und so danke er lediglich allen fürs Kommen, erklärte das Fest für eröffnet und bat um die Teilnehmerliste für die Modenschau.
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Namen um Namen las er laut vor, die jungen Damen traten in den Ring, spazierten ringsum, drehten sich und knicksten zum Abschluss. Die Männer klatschten freundlich und ab und zu rief einer ein Kompliment oder warf eine Blume. Erst als Ririka an der Reihe war, kam Bewegung ins Publikum. Der Applaus übertraf die vorigen um das Dreifache. Sonnig lächelnd stand Ririka im Blumenregen, der auf sie herab prasselte, denn fast jeder, der noch eine Blume in der Hand hielt, warf sie ihr zu. Oob stellte sich auf seine Sitz, um die gelbe Rose, die er extra dafür mitgenommen hatte zu den anderen zu werfen. Er musste Goku erst anstoßen, ehe dieser die rote Rose, die Ririka ihm gegeben hatte, Oobs Blume hinterher warf. Es dauerte eine Weile ehe alle Blumen aufgesammelt worden waren, drei Arm voll wurden in einen großen Korb gelegt und Ririka überreicht, die ihn hoheitsvoll ihrem Sohn zum Tragen übergab.
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Doktor Sunizir, der auch die ganze Zeit unter den Zuschauern gesessen war, hatte einen ganzen Strauß gelber Margeriten mitgebracht und jedem Mädchen eine davon zugeworfen. Natürlich hatte er Ririka auch mit einer bedacht. Nun besah er sich die fünf Blüten, die noch übrig waren und überelgte, was er wohl mit den restlichen anfangen sollte.
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„Als letzte Teilnehmerin der Modenschau bitten wir nun Tama, die Tochter von Sumira und Jeney in den Ring“, sagte der Bürgermeister laut und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sunizir horchte auf. Tama mache mit? Erst jetzt schenkte er der Gestalt im Umhang einen genaueren Blick. Die ärmste starb ja offensichtlich vor Verlegenheit. Mit einem nachsichtigen Lächeln rief er ihr zu: „Trau dich, Tama, hier frisst dich niemand!“
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Tama hörte seine Ruf und biss die Zähne zusammen. Er sah immer noch das kleine Kind in ihr. Sie straffte die Schultern und trat in den Ring. Mit einer eleganten Geste, die sie einmal in einem Film gesehen hatte, warf sie den Umhang ab. Ein Ah und Oh ging durch die Menge. Dann war es einen Moment ganz still, ehe Goku als erster applaudierte (er wollte, dass endlich die Kämpfe los gingen) und sogleich fielen alle Zuschauer ein. Niemand konnte leugnen, dass dieser Applaus noch viel stürmischer war als jener bei Ririka. Wer noch eine Blume hatte, warf sie, aber es waren natürlich nicht viele, da die meisten schon an Ririka gegangen waren. Dennoch klopfte Tamas Herz vor Glück. Niemand lachte sie aus und in den Gesichtern ringsum war ehrliche Bewunderung und keineswegs Mitleid zu lesen.
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Janin Sunizir stand wie festgewurzelt immer noch an der gleichen Stelle und starrte die junge Frau im Ring an. „Wo habe ich nur meine Augen gehabt?“, fragte er sich halblaut. „Die kleine Tama ...“
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„Sie ist längst nicht mehr klein“, sagte ein junger Bursche neben ihm. „Das ist eine klasse Braut, wenn ich Glück habe, ist sie noch frei.“
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Dem Arzt war, als hätte er einen Schlag ins Gesicht bekommen. Dieser Trampel und seine, ja, seine zauberhafte Tama? Niemals. Er rückte seine Krawatte zurecht, die er zur Feier des Tages trug und schritt zum Ring. Seine Augen trafen jene Tamas und die goldenen Funken im stürmischen Grau fesselten ihn, sodass er sich am Riemen reißen musste, um eine Gratulation zu murmeln, während er ihr die Blumen entgegen hielt. Tamas Herz machte einen Luftsprung, als sie das begehrliche Funkeln in seinen Augen gewahrte. Jetzt endlich sah er nicht mehr das Kind in ihr. Sie beugte sich herab und nahm die Blumen an. Ihre Hände berührten sich und sie beide zuckten zurück, als sie die Spannung spürten, die sich zwischen ihnen aufgebaut hatte. „Du ... du bist erwachsen geworden“, brachte er stockend heraus und lächelte sie an. Sie bekam rote Wangen und nickte, da sie ihrer Stimme nicht traute. Als sie alle Blumen aufgesammelt und den Ring verlassen hatte, wartete er bereits auf sie, um ihr den Strauß abzunehmen und sie ins Gasthaus zurück zu geleiten. Einige Junggesellen versuchten, sie anzusprechen und einzuladen, aber der Doktor funkelte jeden an, sodass diese eingeschüchtert zurück wichen.
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„Kommen wir nun zum Höhepunkt des Festes“, sagte der Bürgermeister und sogleich wandte sie die Aufmerksamkeit der Menge wieder dem Ring zu. „Zuerst möchte ich alle Teilnehmer bitten, sich vor dem Ring zu versammeln!“
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Ein Wink und eine Schachtel mit einem Loch oben, sowie eine Tafel wurden herangeschafft. Oob stand auf und