Schiffsbruch<br />
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In eisiges Blau und Schwarz getaucht,<br />
Der Abend so mild und klar.<br />
Doch das Meer wüted, sträubt sich und faucht,<br />
Auf dem Schiffe brechen die Masten,<br />
Über bord gehen die Lasten:<br />
Hilfsgüter für den Krieg.<br />
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„Mann über Bord!"<br />
Gellt es durch die Nacht.<br />
Und die stürmische See,<br />
Treibt den Armen weit fort.<br />
Unter brausenden Wellen begraben.<br />
Das Meer erwacht,<br />
Vor dem Schiff so stolz und erhaben.<br />
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Entsetzen und Furcht in jedem Gesicht,<br />
Sie kamen um Leben zu retten,<br />
Doch dies eine zu schützen, vermochten sie nicht.<br />
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Regen prasselt auf sie hernieder,<br />
Und Blitze zucken durch die Nacht.<br />
Müde sind sie, und schwer ihre Glieder,<br />
Welch Gott hatte solch eine Strafe erdacht?<br />
Im Kriege gibt es wohl keine Sieger..<br />
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„Ein Leck! Wir werden untergehn!"<br />
Manch einer springt, ein andrer bleibt,<br />
Doch was nützt das schon, wenn jeder weiss,<br />
Sie werden die Lieben nie wieder sehn.<br />
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Ihre Gesichter nun kalt und leer,<br />
Um sie herum, da wüted das Meer.<br />
Ein dunkler Schleier nun verdeckt die Sicht,<br />
Sie kamen um leben zu retten.<br />
Doch ihr eignes zu retten vermochten sie nicht.<br />