Hi Leute!
Mein zweiter Versuch einer FanFic bricht hoffentlich nicht so schnell ab, wie der erste (unveröffentlicht).
Naja, mal sehen, wie die Geschichte so ankommt. Natürlich würde ich mich auch über Kommis freuen.
Viel Spaß beim Lesen!
Prolog
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Dunkelheit lag über dem Land. In der Ferne konnte man die Geräusche einer wilden Schlacht vernehmen.
Es war schrecklich. Warum musste dies einem so friedlichen Land wie diesem widerfahren?
Sie rannte über die Steppe und bot dabei ein bemitleidenswertes Bild. Schuhe hatte sie keine. Ihr langer blauer Rock war zerfetzt und wehte im Wind. Am ganzen Körper klebte Staub und Dreck.
Der einzige Kontrast zu ihrem Körper bildete ihr Gesicht: Ihre klugen Augen hatte die junge Frau nach vorne gerichtet und doch konnte man einen Schimmer der Furcht darin ausmachen. Eine kleine, fast stupsige Nase und ein schöner, wenn auch keuchender Mund, rundeten das schlanke Gesicht ab. An einem ihrer spitzen Ohren hing ein Ohrring, der das Symbol der Königsfamilie trug – aber war sie wirklich edler Abstammung?
In den Armen hielt sie fest umschlossen ein kleines Bündel. Es war ihr Sohn, den sie vor ein paar Wochen zur Welt gebracht hatte. Das war das letzte Mal gewesen, das ihre Familie zusammen gewesen war.
Der Krieg hatte begonnen und ihr Mann, der Hauptmann der königlichen Armee, musste mit seinen Mannen auch daran teilnehmen.
Kurz bevor er zum Palast aufbrach hatte er seiner Frau geraten, in den Wald zu fliehen, wo sie vor den Wirren des Krieges sicher wahr. Zumindest behauptete man, dass der Wald durch irgendeinen Zauber vor Unheil jeglicher Art geschützt war.
Nunja, sie war seinem Rat gefolgt, doch zunächst musste sie die Steppe überqueren.
Immerwieder drehte sie sich um, ob sie auch nicht verfolgt wurde. Dann blickte sie schnell auf ihren Sohn, dem von einem königlichen Seher eine große Zukunft vorausgesagt worden war.
Schon allein ihres Kindes wegen musste sie den rettenden Wald erreichen. Und nach einer schier endlosen Zeit, war es ihr gelungen.
Im Wald war es noch finsterer und man konnte kaum die Hand vor Augen erkennen. Doch die attraktive junge Frau rannte weiter, bis sie unvermittelt über einen Baumstumpf stolperte und der Länge nach hinfiel. Das Kind konnte sie glücklicherweise noch von sich strecken.
Sie blieb eine Weile so liegen und kämpfte gegen den Schlaf. Als einige Zeit verstrichen war, nahm die Frau einen Lichtschein wahr, der auf sie zukam.
Mit verschwommenem Blick sah sie die Silhouette eines Mädchens, das zwei Zöpfe hatte.
„Wer bist du? Was tust du hier?“ fragte der Schatten.
„Bitte... hilf mir...“ Die Worte kosteten die Frau einige Überwindung.
„Weißt du nicht was passiert, wenn ein Lebewesen den Wald betritt? Es wird zu einem seiner Geschöpfe. Weißt du das nicht?“
„Bitte!“ wiederholte sie, „Bitte... rette wenigstens... das Kind!“ Der Schlaf hatte sie fast erreicht.
„Nun gut. Ich werde dein Kind retten. Du aber wirst zu einem Geschöpf des Waldes werden.“ Die Frau glaubte einen traurigen Unterton in der Stimme des Mädchens zu hören.
„Danke... sein... sein Name...“ Ihre Kräfte schwanden immer mehr. „Sein Name... ist... Link.“
Nach der Erwähnung seines Namens begann das Kind auf einmal zu weinen, als ob es den Verlust seiner Mutter gespürt hätte.
Kapitel 1
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„Navi... Navi, hörst du mich? Navi, holde Fee, die Zeit ist gekommen, da der Junge ohne Fee seiner Bestimmung folgen soll. Großes Unheil droht. So flieg, Navi, und bring ihn her. Schnell!“
Der Dekubaum sprach ruhig, doch die kleine Fee vernahm den Nachdruck in seiner Stimme. Sie hatte sich schon lange gefragt, welche Fee diesem kleinen Jungen wohl zugewiesen würde – und nun war sie erwählt worden! Was eine Ehre! Natürlich wussten die Feen um die rätselhafte Herkunft des Jungen, auch, dass er etwas besonderes sein sollte. Deshalb freute sich Navi auch so.
Sie flog los. Durch den Wald, den die Lichtung des Dekubaums vom Dorf der Kokiri trennte. Ein Mädchen saß auf dem Vordach des Shops und rief fröhlich: „Hallo!“
Auch die anderen Kokiri winkten der kleinen Fee zu und lächelten. Sie ahnten schon, dass nun wohl der junge ohne Fee eine ständige Begleiterin bekommen würde.
In der Mitte des Dorfes angekommen, schaute Navi sich kurz um.
Wo wohnt er noch gleich? Hm... Ahja! Da, das etwas versteckte Baumhaus, dort muss er wohnen!
Sie flog hinüber, blieb aber noch draußen und schaute durchs Fenster. Dort lag ein kleiner Junge auf dem Bett und wälzte sich hin und her.
Nacht... Regen...
Er träumte schon seit einigen Wochen jede Nacht den selben Traum. Auch Gespräche mit seiner besten Freundin hatten ihm nicht geholfen. Und nun schon wieder.
Eine Brücke... eine Mauer... und das Geräusch von... Pferdehufen.
Er stand vor einer Zugbrücke und überlegte, ob er ein Deja-vu erlebte. Doch er wurde aus seinen Überlegungen gerissen. Ein weißes Pferd mit zwei Personen darauf galoppierte heran und vorbei; er konnte gerade noch so ausweichen. Dabei hatte er dem Mädchen, das ihn verängstigt vom Pferd herunter ansah, einen Moment lang in die Augen schauen können. Er kannte sie nicht. Oder doch? Der Junge überlegte noch, als er ein weiteres Pferd bemerkte. Es war pechschwarz. Ebenso die Rüstung des Reiters, welcher ihn aus gefährlich leuchtenden Augen ansah.
Jemand rief seinen Namen...
Inzwischen hatte Navi das Haus „betreten“ und war zum Bett geflogen, um den Jungen zu wecken.
„Link“, rief sie, „Link, steh auf! Der Dekubaum will dich sehen! Na los du Schlafmütze, steh endlich auf!“
„Mensch, was soll der Krach? Lass mich schlafen“, sagte Link und drehte sich um.
„Das gibt’s doch nicht! Steh endlich auf! Der Dekubaum hat mich geschickt, damit ich dich zu ihm bringe!“
„Schon gut, schon gut... Wer bist du überhaupt?“
„Ich bin Navi, deine neue Begleiterin. Und jetzt steh endlich auf!“
Link setzte sich auf die Bettkante. „So, der Dekubaum will mich sehen? Du willst mich verkohlen, richtig?“
„Quatsch! Bitte Link, es ist wirklich dringend!“
„Na gut, aber wenn das ein Scherz ist, dann kannst du was erleben!“
Er stand auf und zog seine grünen Klamotten zurecht. Bevor sie endlich gehen konnten, wusch sich Link noch schnell das Gesicht und steckte sich ein paar Beeren zum Frühstück in den Mund. Als er auf den Balkon trat, sah er, dass seine beste Freundin auf ihn zulief.
„Guten Morgen Link!“ rief sie.
Er kletterte schnell die Leiter herunter und sah aus den Augenwinkeln die Zeichnung, die er und Salia vor ein paar Jahren an den Stamm des Baumes gemalt hatten. Es war ein kleiner Dinosaurier.
„Morgen Salia. Bist du schonwieder so früh auf?“
„Du ja wohl auch. Das kennt man gar nicht von dir. Nein, ich bin hier, weil mir Misty erzählt hat, dass sie eine Fee zu deinem Haus fliegen sah. Ich war so froh darüber, dass du endlich auch eine Begleiterin bekommen hast und da musste ich einfach rüberkommen.“ Salia war ganz aufgeregt.
„Hm... ja... Allerdings hat mich meine ‚neue Begleiterin’ schon unsanft geweckt. Mal sehen, ob sie lange bei mir bleibt“, sagte Link mit einem Seitenblick auf Navi.
„Guten Morgen. Ich bin Navi, Links Fee“, sagte sie ein wenig schüchtern.
„Hallo, ich bin Salia, Links beste Freundin“, erwiderte das grünhaarige Mädchen, „schön dich kennenzulernen.“
„Nun komm schon Link, der Dekubaum wartet!“
Überrascht sah Salia Link an. „Du hast eine Audienz beim Dekubaum?“
„Anscheinend. Aber ich glaub nicht so richtig dran.“ Wieder ein Seitenblick auf die kleine Fee.
„Du solltest aber trotzdem hingehen, vielleicht ist es etwas Wichtiges.“
„Ja klar. Ich mach mich dann mal auf die Socken. Bis später Salia!“
Erleichtert endlich weiterzukommen, flog Navi neben ihrem Partner her.
Hoffentlich macht er keine Umwege...
Nein, Umwege machte er keine, doch als er auf den Waldweg zum Dekubaum zulief, sah er schon von Weitem, dass Mido, der „Bürgermeister“ des Dorfes (er bezeichnete sich selbst so, doch eigentlich nahm ihn niemand wirklich ernst), den Weg blockierte.
„Hey Mido, lass mich durch, ich habe einen Termin beim Dekubaum“, rief Link.
„Nichts da. Wenn einer eine Audienz bekommt, dann ich! Außerdem hast du auch weder Schild noch Schwert. So kannst du dem großen Dekubaum nicht unter die Augen treten!“ Mido wirkte zornig.
„Aber du hast doch selbst keine Ausrüstung!“ Link konnte Mido nicht sonderlich leiden.
„Äh... unwichtig... aber du hast ja nicht einmal eine Fee!“ Der andere Junge suchte nach Ausreden.
„Doch, hat er!“ Navi hatte sich in Links grüner Zipfelmütze versteckt und kam nun hervor.
„Oh... äh... ja...“ stammelte Mido, „egal, ohne Schwert und Schild kommst du jedenfalls nicht an mir vorbei!“
Das war ein Wort. Nun überlegte Link, woher er die Ausrüstung bekommen könnte. Den Schild gab es im Shop, das wusste er, doch woher sollte er das Schwert nehmen? Er sprang über den kleinen Bach und ging auf den Shop zu. Da fiel ihm ein, dass er ja gar keine Rubine mit hatte. Naja, er war sowieso meistens pleite. Er blieb stehen und überlegte wieder, als ihn Jeri rief, die auf dem Vordach des Shops saß.
„Hallo Link! Schön, dass du endlich eine Fee hast.“
„Morgen Jeri.