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Halb eins war es schon, als der Junge zum ersten mal seit langem wieder bewegte. Bisher hätte man meinen können er währe bereits tot.. Er drehte sich ein Stück nach links und streckte seine Beine aus, um sie dann wieder anzuwinkeln. Dies tat er eigentlich nur, um zu prüfen ob seine Beine überhaupt noch beweglich waren. Der Nebel legte sich wie ein kalter Schleier über die Nacht, sodass man keine 2 Meter weit mehr sehen konnte. Die kauernde Gestalt fühlte wie sich die Kälte sich tief in sie hineinfraß und drohte sie von innen zu zerfressen. Tausen Nadeln, so schien es, durchbohrten ihr Fleisch.<br />
Der Kampf gegen die Müdigkeit wurde zum Kampf ums überleben, doch manchmal dachte der Junge daran aufzugeben, um den Qualen ein Ende zu bereiten.<br />
*Wunderbar...* dachte er. *So verbringe ich also meinen 18. Geburtstag..... Was soll´s, der letzte war auch nicht besser.....*<br />
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Heute war mein 17. Geburtstag, und ich wollte mich mit meiner Freundin treffen. Allerdings nicht in irgendeinerm piekfeinen Cafe oder Restaurant, sondern in einer stinkenden, heruntergekommenen Diskothek. Ich war spät dran, was daran lag, das vor der Disko ein paar Typen auf mich gewartet, mich zusammengedroschen und mein Geld an sich genommen hatten. Ich fiel solchen Dingen ziemlich oft zum Opfer, einfach weil ich mich nicht wehren konnte, aber ich war daran gewöhnt. <br />
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Meine Freundin,Vanessa, war schon da und freute sich sichtlich mich zu sehen. „Alles gute zum Geburtstag, Andre" begrüßte sie mich und nahm mich zunächst einmal in die Arme. An so liebe Begrüßungen war ich wirklich nicht gewöhnt, aber trotzdem war es schön zu merken, das es immer noch Leute gab, die mich irgendwie mochten.<br />
Eine Weile saßen wir zusammen und unterhielten uns über alle möglichen Dinge. Sie machte sich Sorgen um mich, und dasselbe galt auch umgekehrt. Wir waren beide schön ziemlich dünn geworden, was natürlich an den Drogen lag, und, wie schon so oft sagte ich zu ihr das wir endlich aufhören mussten- sonst würde es mit uns noch ein böses Ende nehmen. <br />
Aber noch in dem Moment, wo wir vereinbarten zusammen einen Entzug zu machen, wusste ich, das es sinnlos war sich Hoffnungen zu machen. Wie oft schon hatten wir soetwas versucht, und wie oft waren die Versuche fehlgeschlagen!<br />
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Einige Stunden vergingen und wir hatten beide schon ziemlich viel getrunken. Sie sagte zu mir, sie müsse nur mal eben schnell aufs Klo, aber ich wusste natürlich das sie einfach nur nen Druck brauchte. Irgendwie traurig machte es mich schon, aber..... Was so genau ich fühlte weiss ich gar nicht mehr, weil ich damals echt total besoffen war. <br />
Also hinderte ich sie auch nicht weiter daran, sondern ging für die 10 Minuten einfach einmal an die frische Luft um mich etwas abzukühlen, denn drinnen war es stickig und für meinen Geschmack entschieden zu warm.<br />
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Ich weiß gar nicht mehr genau wie lange ich Draussen rumgestanden, und geraucht hatte. Aber irgendwann habe ich mir Sorgen gemacht, weil Vanessa immer noch nicht nachgekommen war.<br />
Ich war gerade dabei die Tür zu suchen (total blau) als ich von drinnen Weiber kreischen hörte. Hatte mal wieder jemand sein Leben auf den Klos beendet, hatte wieder irgendeine Tussi ihren Freund ermordet weil er sie betrogen hatte, oder musste mal wieder jemand sterben weil er geborgtes Geld für stoff nicht zurückzahlen konnte?<br />
Oder was war wohl schon wieder los, von diesen Dingen die hier täglich passierten.<br />
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Als ich hineinging bermekte ich eine Schar Leute rund um die Toiletten versammelt hatten, und ich konnte mir auch denken warum. Es war wohl wieder mal jemand verreckt. Allerdings..... Hatte ich keine Ahnung wer.<br />
Ich ging näher an das Geschehen heran, und trotz dessen das ich kaum was um mich herum mitbekam, hatte ich irgendwie ein ungutes Gefühl, dass sich zugleich bestätigte.<br />
Ich drängte mich an ein paar Leuten vorbei, in die Mädchentoilette, wo einige Weiber bleich herumstanden. Ich schaute in eine offene Kabine, und blickte auf Vanessas toten Körper, der auf dem Boden lag.....<br />
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*Sie ist wegen den Drogen gestorben..... Und sie wurde nur durch mich abhängig davon.....* dachte der Junge, als er sich an seine Freundin Vanessa erinnerte. *Sie ist wegen mir gestorben.*