Fanfic: Das Camp part3

Chapter: Das Camp part3

Einige Sekunden, die ewig zu dauern schienen, passierte gar nichts...<br />
Dann warf Cain seine Waffe drei Meter weit weg und lachte. „Du hättest eben mal dein Gesicht sehen sollen! Wie ein Schwein, kurz bevor es geschlachtet wird!&quot; Das war natürlich kein sehr gelungener Scherz. Adely sah ihn immer noch geschockt an, und lief dann, halb verängstigt, halb wütend, zurück in ihr Zelt.<br />
Luciana fand ihre Vermutung mehr als bestätigt, aber leider hatte sie nicht den geringsten Beweis dafür. „Siehst du!&quot; sagte sie an Tito gewand. „Ich hab`s dir doch gesagt.&quot; Doch Tito lächelte. „Welcher Mörder zieht den Verdacht denn so auffällig auf sich? Du siehst Gespenster, Luciana. Der Kerl hat einfach nen verkorksten Humor, mehr nicht.&quot;<br />
`Hoffentlich...` dachte Luciana...<br />
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Als die Camper an diesem Abend ins Bett gingen, dachten sie alle dasselbe: Kein Wort mehr, über das, was mit Pit geschehen war! Sie mussten es verdrängen und versuchen das beste aus dem Rest des Sommers zu machen. Keiner glaubte, das einer seiner Mitcamper als Mörder in Frage kam, außer Luciana vielleicht! <br />
Am nächsten Morgen wurde ihnen ein neuer Gruppenleiter zugeteilt. Er hieß Barry Jones und war 43 Jahre alt. Er sah streng aus, mit seiner Hornbrille und dem lichten grauen Haar.<br />
Am Vormittag wurde Monopoly gespielt, und Cain gezwungen mitzumachen. Das kotzte ihn ganz besonders an. Danach spielten die anderen draußen fangen oder verstecken und Cain zeichnete, an einem Klapptisch, den er mitgebracht hatte.<br />
„Gleich hab ich dich!&quot; rief Raoul Luciana zu. Er kam näher und griff dann mit seinen Armen um ihre Tailie. Beide kamen dabei zu Sturz, lagen im Gras und lachten. Tito und Erika kamen dazu und hüpften auf Raoul und Luciana, um ein Massengeknuddel zu starten. Alle waren ausgelassen und lachten. Sie schafften es sogar, den ganzen Vormittag lang, nicht einmal an Pit zu denken. Cain versuchte sich auf sein Werk zu konzentrieren, damit ihm nicht übel wurde. Zu sehen war dort, die Landschaft um das Camp herum. Birken und Eichen, zwischen hohem Gras und Löwenzahn. Ganz in der Nähe gab es sogar einen See, mit Schilf, Fröschen, Libellen und allem was dazugehörte. Cain hatte sich vorgenommen, dies irgendwann einmal, ebenfalls als Motiv zu wählen.<br />
Adely hatte sich von der Gruppe entfernt, um Cain zu beobachten. Sie wusste natürlich nicht, was er zeichnete, doch sie vermutete irgendetwas ganz furchtbares. Bisher hatte Er noch nichts weiter aufregendes gemacht, und sie wollte ihren Plan schon aufgeben, ihn zu beschatten, als er plötzlich in seinen Rucksack griff. Heraus holte er eine kleine Plastikschachtel, öffnete sie und entnahm ihr zwei gelblich gefärbte Tabletten, die er schluckte.<br />
Adely erschrak. „Was nimmt der da?&quot; fuhr es ihr durch den Kopf. Sie ging zu ihm hin, und fragte: „Was waren das für Tabletten, die du eben geschluckt hast?!&quot; Cain schaute zuerst verwundert, dann aber grinsend zu ihr auf, und erwiderte: „Was wohl? Ecstasy natürlich!&quot;<br />
Adely verlor kurz die Fassung, rannte aber schon Sekunden später davon. „Herr Jones! Herr Jones! Cain nimmt Drogen!&quot;<br />
Die anderen horchten auf, als sie das Geschrei hörten und gingen zu Adely, genauso wie Barry Jones. <br />
Erika: „Ist das wirklich wahr, Adely? Woher weißt du das?&quot; - „Er hat es mir gesagt und ich hab`s auch gesehen!&quot; Sie war froh, endlich etwas gegen Cain in der Hand zu haben. Vielleicht musste er jetzt nach Hause gehen und würde sie in Ruhe lassen.<br />
Herr Jones ging zu Cain hin, und sprach ihn darauf an. Die Aufmerksamkeit der Gruppe war nun dem das Gespräch zwischen Barry und dem vermeintlichen Junkie gewidmet.<br />
„Stimmt das, was Adely mir gerade berichtet hat? Das du Drogen nimmst?&quot; Cain verdrehte die Augen. `Die glaubt auch wirklich alles!` „Nein, natürlich nicht!&quot;<br />
Adely sprang auf und zeigte mit dem Finger auf ihn. „Und was war das dann vorhin, was du geschluckt hast?!&quot;<br />
„Tabletten, die mir der Arzt verschrieben hat, wegen meiner Herzkrankheit.&quot; Entgegnete Cain trocken. Er holte einen Zettel aus seinem Rucksack. „Hier, das ist die ärztliche Bescheinigung.&quot; Mit diesen Worten wendete er sich wieder seinem Bild zu und dachte amüsiert: `Tja, Pech gehabt Adely. Ein Punkt für mich. Da hast du wohl voll in die Scheiße gegriffen, was?`<br />
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Luciana<br />
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Adely hatte sich offensichtlich getäuscht. `Also schon mal keine Drogen!` sie atmete erleichtert auf, während Adely sichtbar enttäuscht wirkte. Luciana ging ein paar Schritte auf Cain zu und sah ihm über die Schulter. `Was malt der denn da?` fragte sie sich, und als sie das Bild erblickte, musste sie schlucken. Dieses Bild war wirklich wunderschön, musste sie sich eingestehen. `Ich hätte niemals gedacht, das ausgerechnet er so was kann!` Dann wendete sie sich ab.<br />
Den ganzen Tag lang musste sie nachdenken. Über Pit, Cain und ihren Geliebten Raoul. Von wem wurde Pit ermordet? Konnte ein Mensch, der mit soviel Liebe, so wunderbare Dinge zeichnete wirklich ein Mörder sein? Was empfand Raoul wirklich für sie?<br />
Plötzlich fielen ihr die Worte von Cain, beim Lagerfeuer wieder ein. Was hatte er noch gleich gesagt? „Mein kostbares Leben&quot;. Was bedeutete das? `Es könnte mit dieser Herzkrankheit zu tun haben` überlegte sie. `Vielleicht sollte ich ihn danach fragen.`<br />
Es vergingen einige Tage, ohne besondere Ereignisse. Der Sommer schien doch noch okay zu werden. Es wurden Wettbewerbe veranstaltet, Spiele gemacht und eine Schnitzeljagd, sorgte für Aufregung. Luciana kam nicht mehr sehr oft zum nachdenken und vergaß die Sache mit Cain vorläufig. Was nützte es auch, sich ewig Gedanken über diesen Mistkerl zu machen?<br />
Erst an diesem schwülen Juliabend, passierte wieder etwas wirklich aufregendes. Die Sonne ging unter, und tauchte die Landschaft in ein rötliches Licht. Die Grillen zirpten und einige Vögel sangen. Cain saß einmal wieder auf seinem Klappstuhl und zeichnete. `Etwas Gutes hat es doch, hier zu sein.` dachte er, `Es gibt hier schöne Motive.`<br />
Um ihn herum lachten und tobten die Anderen. Adely war das erste Mal seit Pits Tod, wieder richtig ausgelassen, hatte aber trotzdem nicht aufgehört Cain zu beobachten. Das war so auffällig das es richtig nervte! Obwohl Cain wusste, das dass jetzt ziemlich fies war, sagte er zu ihr: „Na, Fettsau? Heulst du gar nicht mehr deinem Pitty nach?&quot; Adely war über diese Aussage im ersten Moment geschockt. Dann verzog sich ihr Gesicht, und heulend rannte sie weg. Die anderen sahen Cain böse an. Raoul kam auf ihn zu, um ihn zurechtzuweisen, und erblickte das Bild, das der Unruhestifter gezeichnet hatte, und auf dem der Sonnenuntergang zu sehen war. Raoul lachte, und schnappte es sich. „Sieh an, unser kleiner Psychopath kann also zeichnen, was?&quot; „Gib das wieder her.&quot; Befahl Cain trocken. <br />
Luciana, die schon eine ganze Weile zugesehen hatte, fand, das dieser Streit nun wirklich nicht sein musste. Sie wollte gerade aufstehen und dazwischen gehen, als Raoul das Blatt Papier zeriss, und es Cain ins Gesicht warf. „Hier!&quot; schrie er. „Ich glaube das gehört dir!&quot; <br />
In Cains Gesicht zeigte sich keine Regung. Er blickte stumm auf die Papierfetzen, die auf dem Boden lagen.<br />
Luciana ging auf Raoul zu, und starrte ihn wütend an. „Warum hast du das gemacht?!&quot; schrie sie an. Cain fiel ihr ins Wort: „Ist schon okay, mach dir keine Sorgen.&quot; Er stand auf und ging in sein Zelt.<br />
Doch damit gab sich Luciana nicht zufrieden. „Das war richtig gemein von dir, Raoul! So was hätte ich niemals von dir erwartet!&quot; „Wieso verteidigst du dieses Arschloch? Der hat Adely so was von fertig gemacht!&quot; entgegnete Raoul, sichtlich wütend über ihre Widerworte. „Nur weil er zeichnen kann, verteidigst du ihn plötzlich! Das ändert doch nichts an seinem miesen Charakter!&quot; <br />
Sie hatte genug gehört und wollte das Gespräch nicht ausweiten. „Tut mir leid...&quot; murmelte sie und lief davon. „Wieso haust du einfach ab?&quot; rief Raoul ihr hinterher, doch sie reagierte nicht. Jetzt wollte sie lieber allein sein, um Zeit zum Nachdenken zu finden.<br />
Luciana setzte sich in ihr Zelt und hörte ein wenig Musik. Sie musste an die Worte ihrer Mutter denken, als sie damals ein Mädchen aus ihrer klasse gehänselt hatte... `Kein Mensch wird mit schlechten Charakter geboren`, hatte sie gesagt, `Es steckt meist mehr dahinter.` <br />
Luciana kam sich dumm vor, so oberflächlich gewesen zu sein. Und was war nur mit Raoul los? So kannte sie ihn gar nicht.<br />
`Ich muss mit ihm reden!` dachte sie plötzlich, verwarf den Gedanken aber schnell wieder. `Hätte eh keinen Zweck - oder?`<br />
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Cain <br />
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Cain lag in seinem Zelt und hörte Walkman. `Idioten,` dachte er. `Das sind doch alles Idioten...` Was interessierte es ihn schon, was sie von ihm hielten. `Noch über einen Monat hier!` ärgerte er sich. `Was will ich hier eigentlich?!` <br />
Plötzlich öffnete jemand von Außen sein Zelt, und kam herein. Es war Luciana! <br />
„Tut mir leid...&quot; begann sie langsam „wegen vorhin. Ich bin sicher, das Raoul das nicht so gemeint hat.&quot; „Was willst du hier? Verpiss dich!&quot; blaffte er sie an, woraufhin sie zurückwich. Sie drehte sich ein wenig weg, blieb aber im Zelt. „Du kannst wirklich gut zeichnen, hätte ich nicht von dir gedacht.&quot; Versuchte sie, die peinliche Stille zu durchbrechen. „Schleimen kannst du woanders! Hau endlich ab! Du bist doch keinen Deut besser als die Anderen!&quot; Doch Luciana gab nicht so schnell auf. „Was soll das? Wieso kannst du nicht einmal freundlich sein?&quot; „Lass mich bloß mit dem Scheiß in Ruhe, ich bin freundlich wann, und zu wem ich will!&quot; Nun